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Mein Kind spielt nicht mit anderen Kindern

So oft erzählen mir Eltern, ihr Kind könne mit Gleichaltrigen nicht spielen. Sie machen sich Sorgen und sind der Meinung, dass ihr Kind unbedingt Kinder im gleichen Alter braucht und am besten noch mit demselben Geschlecht.

„Was soll ich tun, wenn mein Kind nicht mit anderen Kindern spielt?“ ist eine Frage, die mir relativ häufig gestellt wird.

Den Satz: „Er braucht einfach Jungs zum spielen“, habe ich in den ersten Jahren als Mutter oft gehört. Meine Tochter hat in den ersten Jahren hauptsächlich mit Jungs gespielt, was zum Problem wurde, als die Mütter anfingen zu behaupten, ihre Jungs bräuchten Jungs zum Spielen.

Die Mamas der Jungs waren immer tüchtig dabei, ihnen Spielkameraden in ihrem Alter zu finden, die ebenso männlich gelesen wurden.

Heute ziehen sie um unser Haus herum und bekämpfen die Mädchen, im Spiel, versteht sich. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ihre Eltern da hätten gegensteuern. Nämlich in dem die Jungs nicht ständig ihre Mütter sagen hören: „Er braucht einfach Jungs in seinem Alter zum Spielen. Das fehlt ihm.“

Ich habe noch Videos, auf denen einer der Jungs im Prinzessin-Kleid und geschminkt bei uns herumhüpft. Heute undenkbar. Das wurde ihm ganz schnell abgewöhnt. Indem er sehr viel Zeit mit Jungs in seinem Alter verbracht hat, die alle in dieselbe Richtung erzogen wurden.

 

Können Kinder nicht einfach mit Kindern spielen? Egal welchen Alters.

Ab wann spielen Kinder miteinander?

Gerade in den ersten Lebensjahren spielen Kinder meist mit den Kindern, bei denen es auch zwischen den Erwachsenen gute Beziehungen gibt. Kinder spielen dann aber auch oft eher nebeneinander her.

Zum Beispiel waren die engsten Freunde meiner Tochter im Kindergarten zwei Jungs, die ebenso eng an ihre Lieblingserzieherin gebunden waren. Dir Drei kreisten um diese eine Erzieherin und waren dadurch automatisch Spiel-Freunde. Hätten sich andere Kinder um ihre Lieblingserzieherin versammelt, dann hätte sie mit denen gespielt. Siekreiste nicht um die anderen Kinder, sondern um die Erwachsene, die für sie sorgte.

Ist es nicht schön, mit Kindern verschiedener Altersgruppen zu spielen?

 

Wenn der sichere Rahmen für ihr Spiel geboten ist.

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Wie sollen Kinder, die den gleichen unreifen Entwicklungsstand haben, entspannt und sozial verträglich miteinander spielen. Wie sollen sie Probleme lösen und Unstimmigkeiten aus der Welt schaffen?

Sie brauchen dafür Vorbilder oder Hilfe durch reifere Menschen.

Bin ich mit den Eltern befreundet, spielt mein Kind mit den Kindern. Die Kinder meiner Freunde zählt mein Kind automatisch zu ihren Freunden. Auch wenn sie diese nur selten sieht und diese viel jünger oder älter sind.

In Großfamilien spielen selten Gleichaltrige miteinander. Die Großen geben auf die Kleinen Acht. Die Jüngeren lernen von den Älteren. Und alle zusammen kreisen um die fürsorglichen Erwachsenen in der Familie.

Am entspanntesten läuft es bei uns, wenn ein kleineres Kind zu besuch ist oder ein älteres. Allerdings klappen solche Spielbesuche bei uns auch erst ab dem fünften oder sechsten Geburtstag. Davor wurde wesentlich entspanntet gespielt, wenn wir uns draußen trafen und ich oder ein anderer Elternteil dabeiblieb.

Am wohlsten fühlen sich Kinder im Spiel, wenn es von Erwachsenen umrahmt ist.

Echtes spiel braucht Sicherheit und einen Rahmen.

Damit meine ich nicht, dass Erwachsene immer dabei sein sollen. Eher ist gemeint, dass es ein Sicherheitsnetz von Beziehungen gibt auf das die Kinder zurückfallen können. Fühlen sich geborgen und entspannt, wenn sie sicher gebunden sind. Kinder in sehr jungen Jahren sich selbst zu überlassen, geht selten gut. Bei Problemen müssen sie sich an Erwachsene wenden können.

 

Ab wann Kinder mit Kindern spielen, ist total unterschiedlich.

Manche beobachten lieber und sind zurückhaltend, was das Spiel mit anderen Kindern angeht. Andere stürzen sich ins Geschehen und spielen schon sehr früh mit anderen Kindern.

 Wobei es meist eher ein nebeneinander her spielen ist. Es gibt eben ruhige und zurückhaltende Kinder, genauso wie es offene Kinder gibt, die einfach auf andere zugehen. Jedes Kind ist genau so richtig, wie es ist.

Wenn dein Kind sich wünscht, mit anderen Kindern zu spielen, seine Schüchternheit ihm aber im Weg steht, darfst du ihm helfen, sich ins Spiel einzubringen.

Wenn der sichere Rahmen für ihr Spiel geboten ist.

Meine Tochter hat keine einzige Freund:in mit Eltern, zu denen sie keine Beziehung hat. Sie würde sich dort auch nicht wohlfühlen. Gerade kleine Kinder brauchen zu jeder Zeit einen ansprechbaren Erwachsenen.

Kinder binden sich immer. Wenn kein fürsorglicher Erwachsener da ist, dann machen sie Kinder zu ihrer hauptsächlichen Bindungsperson für diesen Zeitraum.

Und dass Kleinkinder von Kleinkindern nicht unbedingt lernen, Probleme zu lösen oder mit Verletzungen umzugehen, dürfte jedem einleuchten. Viele wichtiger als die Spielpartner*innen sind also die Eltern der Kinder. Dein Kind muss sich bei diesen ebenfalls wohlfühlen und trauen, zu sagen ,wenn es etwas braucht.

 

Wenn Gleichaltrige aufeinander treffen, fechten sie oft Hierarchien aus. In der KiTa immer und immer wieder erlebt.

Weil es einfach immer eine Rangordnung in Beziehungen gibt. Mir wurde letztens von einem Kindergarten berichtet, in dem die Kinder schon von Dienern und Chefs sprachen. Sie kreisten nicht um die Erzieher:innen, sondern umeinander. Sie haben ganz selbstverständlich eine Rangordnung ausgefochten und diese tatkräftig versucht, durchzusetzen.

In Erwachsenen-Beziehungen sollten sich die Rollen ganz selbstverständlich und flexibel wechseln. Einmal ist der eine Mensch in der fürsorglichen, umsorgenden Rolle und einmal der andere.

In Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern ist klar, wer sich um wen kümmert. Bei Erwachsenen wechselt sich das idealerweise ab.

Natürlich spielt da noch viel mehr als nur „Umsorgen“ mit rein.

Wenn sich Kinder unterschiedlichen Alters treffen, dann ist die „Rangfolge“ klar.

Die Großen kümmern sich fürsorglich um die Kleinen, lassen ihnen auch mal Vorrang und nehmen Rücksicht. Die Kleinen orientieren sich an den Großen, schauen auf und ahmen nach.

Es ist so schön mit anzusehen, wie sich selbst das wildeste Verhalten von Kindern verändert, sobald wir ein Baby ins Spiel bringen. Ganz natürlich ist klar, dass wir uns um Babys kümmern, Rücksicht nehmen und uns zurücknehmen. Wir werden weich in der Gegenwart eines Babys. Zumindest für eine gewisse Zeit.

Kinder können mit Kindern jeden Alters wichtige Spielerfahrungen machen.

Je unterschiedlicher und vielfältiger die Spielpartner:innen, desto kreativer das Spiel. Meine Tochter spielt mit allen ihren Freund:innen komplett anders. Mit ihrem 2 Jahre älteren Freund anders als mit dem jüngeren. Ein befreundeter Junge spielt mit ihr Mutter, Vater, Kind, was er mit seinen Kumpels niemals spielen würde.

Die Mama ihres ehemals sehr guten Kita-Freundes beklagte sich, ihr Sohn würde nur noch bestimmten Beschäftigungen nachgehen. Laut, wild und draufgängerisch. Dass er „nur“ Freunde hat, die ähnliche Interessen haben wie er, gleich alt sind und allesamt Jungs, hat sie jedoch immer unterstützt.

Zum 6. Geburtstag hieß es plötzlich: „In diesem Jahr machen wir einen richtigen Jungs Geburtstag!“ Keine Mädchen erlaubt.

Bunt gemischt, mit Erwachsenen, die den Kindern fürsorglich zugewandt sind, egal welchen Alters, egal welchen Geschlechts. Kinder spielen mit Kindern, wenn sie sich sicher fühlen. Kleine Kinder spielen viel eher alleine oder nebeneinander her. Kinder brauchen auch nicht von Anfang an Kinder zum Spielen.

Soziales Verhalten können Kinder nicht von ebenfalls unreifen Kindern lernen. Dafür brauchen sie erwachsene Vorbilder, die den sicheren Rahmen fürs Spiel mit anderen Kindern bieten.

Irgendwann werden Kinder immer interessanter, und trotzdem kreisen Kinder sehr gerne um Erwachsene. Oder hast du schon mal erlebt, dass du mit deinem Kind auf dem Spielplatz spielst und sich nicht plötzlich einige weitere Kinder zu euch gesellen?

 

Welche Rolle spielt das Spiel, wenn Eltern sich trennen?

Grundsätzlich wäre ich erstmal beruhigt, wenn ein Kind sich nach der Trennung der Eltern wieder etwas enger an den Erwachsenen orientiert und nicht die meiste Zeit des Tages mit Gleichaltrigen verbringt.

Es kann natürlich sein, dass Kinder sich in schwierigen Zeiten zurückziehen und vielleicht weniger mit Gleichaltrigen spielen.

Es kann aber auch sein, dass sie sich ins Spiel mit Freunden flüchten und die schwierigen Gefühle zur Seite schieben.

Dabei ist Spiel ein wunderbares Mittel der Natur, um mit schwierigen Situationen umzugehen.

Gerade Spiel, bei dem Emotionen in Bewegung kommen, kann hier ein Schlüssel zum Umgang mit Trennung gehen. Geschichten, Bücher, Malen, Singen, Bewegen, Gedankenspiele, Rollenspiele.

Wie das Spiel des Kindes dann ausschaut, hängt auch vom Alter des Kindes ab und von der Situation, in der es sich befindet.

Gerade kleine Kinder können wir mit Hilfe erfundener Geschichten oder Rollenspiele super durch schwierige Zeiten begleiten.

Spiel ist das Plumpsklo für faule Emotionen. (Gordon Neufeld)

Wenn Kinder mit Kindern spielen, müssen sie sich immer wieder an ihr Gegenüber anpassen. Es ist überhaupt nichts verkehrt mit deinem Kind, wenn es gerne alleine spielt. Gerade in für das Kind herausfordernden Zeiten.

 

Vielleicht ist dein Kind einfach noch nicht so weit und du brauchst noch ein wenig mehr Geduld.

 Ich verstehe, dass es dich verunsichert, wenn dien Kind nicht mit anderen Kindern spielt. Wobei, stimmt das wirklich? Spielt es nie mit anderen Kindern oder vielleicht nur nicht so häufig und ausdauernd, wie du dir das wünschst?

Klar ist es für uns Eltern schön, wenn die Kinder miteinander spielen. Nur können wir das nicht erzwingen. Allerhöchstens können wir es unterstützen.

Braucht dein Kind deine Unterstützung, um Kontakt zu anderen Kindern aufzunehmen und zu vermitteln? Kannst du eine Brücke zu anderen Kindern bauen, in dem du dich mit ihnen beschäftigst? Häufig hilft es, wenn wir das Spiel initiieren und uns zu gegebener Zeit zurückziehen. Dann können wir uns im Hintergrund aufhalten und uns mit unseren eigenen Anliegen beschäftigen.

Wenn du Mama eines Trennungskindes unter 7 bist, schau gleich bei meinen Angeboten nach. Die drehen sich darum, wie du dein Kind gut durch die Trennung begleiten kannst. 

Wenn du Kind/er unter 7 Jahren hast, dann solltest du unbedingt dieses Video anschauen.

In dem Video erfährst du 3 wichtige Dinge:

  • Weshalb die 3 gängigen Umgangsmodelle Residenzmodell, Wechselmodell und Nestmodell nur als grobe Richtschnur dienen können.
  • Weshalb Kleinkinder und Vorschulkinder bei der Trennung der Eltern besondere Begleitung brauchen.
  • Weshalb der Satz „Die Kinder leiden am meisten“, unreflektierter Bull*it ist.

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