Auf meinem Blog findest du schon einige Artikel zum Thema “Urlaub als Alleinerziehende”.

Heute habe ich Lust, dir von unserem letzten Urlaub zu erzählen, der de facto gar keiner war. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht.

Wobei, was ist schon Urlaub? Bedeutet ja für jeden etwas anderes. 

Das klassische Bild von Urlaub passt zu mir jedenfalls nicht, auch wenn ich mir das insgeheim wünsche. Stundenlang, ein Getränk schlürfend und ein Buch lesend in der Hängematte liegen. Einfach auf die nächste Mahlzeit warten, hört sich sehr erholsam an. Kann ich leider nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass mein Kind diese Ruhe niemals aushalten würde, wäre es auch mir schnell stinklangweilig.

Unser letzter Urlaub war deswegen auch ungeplant und wenig organisiert.

Bis drei Tage vorher war mir noch nicht klar, wohin die Reise gehen würde. Die Entscheidung fiel dann mit dem Wetterbericht.

Italien sollte es werden.

 

 

Bisschen Mut braucht es – alleine mit Kind in den Urlaub

 

Mir graust es vor langen Autofahrten. Mein Kind sitzt ungern länger als 2-3 Stunden im Auto und hat auch oft mit Reiseübelkeit zu kämpfen. Alleine, auf vierspurigen Autobahnen mit einem Kind, das vor Übelkeit weint, ist wenig förderlich für Urlaubsfeeling.

Und schon steigen mir Erinnerungsfetzen von unserer letzten Reise mit dem Auto in den Kopf.

Allen Ängsten zum Trotz wollte ich einfach mal wieder ans Meer. Die Sehnsucht nach Abenteuer war einfach größer als die Angst, es könnte anstrengend werden.

Als meine Kleine nach 12 langen Stunden Autofahrt den Gardasee erblickte und rätselte, ob dies nicht auch das Meer sein könnte, war klar, dass es noch weitergehen würde.

Aber erst haben wir drei Tage gezeltet, inmitten von ganzen Wohnwagensiedlungen. Erstaunlich, mit was Menschen in den Urlaub reisen. Richtige Schlösser wurden da angeschleppt, Satellitenschüsseln und Sofaecke inklusive. 

Da sind wir mit unserem kleinen Zelt und unserem Campingkocher so richtig aus dem Rahmen gefallen. Es tat aber gut, mit wenig unterwegs zu sein und ganz einfach in den Tag hinein zu leben.

Habe ich schon erwähnt, dass ich keine Camperin bin? Ich mag es am liebsten, mein eigenes Badezimmer zu haben und eine Tür zum Zumachen. Aber für die drei Nächte war es okay.

Als es in der dritten Nacht dann so sehr zu regnen begann, dass ich kein Auge zumachen konnte und am nächsten Tag ein Zelt voller Schlamm unter Regen einpacken musste, war klar, es ging weiter Richtung Süden.

 

Meer – wir kommen

 

Aus der Bücherei hatte ich 5 Reiseführer dabei, zu jeweils anderen Regionen Italiens. (übrigens mein Super-Spartipp:

Zu gerne würde ich mal wissen, wie viele Euro ich in den letzten Jahren durch das Ausleihen von Büchern, CDS, Spielen und DVDs gespart habe- schau mal in deiner örtlichen Bücherei vorbei, vielleicht lohnt es sich auch für dich)

Mir war einfach nicht klar, wo wir landen würden, deswegen ein Reiseführer zu jeder Region Italiens. Hinzu kommt noch, dass ich nicht besonders entscheidungsfreudig bin und am besten spontan funktioniere.

Das zweite Bild lässt mich schmunzeln. Von den meisten früheren Urlauben gibt es sehr viele Fotos vom SonnenAUFGANG. Mittlerweile hat sich das verändert.

Vor Mitternacht kehrt bei uns selten Ruhe ein, dafür stehen wir nicht mehr vor 5 Uhr morgens auf. Deswegen erleben wir nun meist den SonnenUNTERGANG:

 

 

Campingplatz allein mit Kind

 

Na ja, so wurde es ein Campingplatz in der Toskana, dieses Mal aber im Mobilhome. Das hat übrigens nicht viel mehr gekostet als der Zeltplatz am Gardasee.

Der Campingplatz war riesig mit sehr viel Animation. So gar nicht mein Ding, aber eben das Ding meines Kindes. Für sie kann es nicht aufregend genug sein.

Nachdem ich mich etwas locker gemacht habe, fand ich die Shows am Abend tatsächlich meistens auch amüsant. Nur bei Karaoke, da hört der Spaß auf. Wieso singen eigentlich meistens die so gerne lauthals, deren Klang suboptimal ist und die, die singen können, trauen sich nicht.

Prinzipiell ist ein Campingplatz für Alleinreisende sicher eine gute Option. Die Kinder finden meistens Freunde, Swimming Pool und Kinderdisco sind direkt vor Ort und der Preis passt oft auch. 

Dieses Mal hatten wir wieder ein Mobilhome in einer sehr leeren Straße und fanden somit kaum Anschluss, was schade und für mich manchmal einsam war.

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Mama – alleine mit Kind auf Reisen- Seltsam

 

Weder meine Tochter noch ich hatten in der Woche in der Toskana mit irgendwelchen Menschen Kontakt. Da es durch die angebotene Animation auf dem Campingplatz sowieso jeden Abend sehr spät wurde, fand ich das nicht ganz so schlimm.

Sowieso bin ich jeden Abend gleichzeitig mit dem Kind eingeschlafen und habe somit nicht, wie in der Vergangenheit, abends alleine dagesessen.

Trotzdem ist so ein Urlaub alleine mit Kind doch oft ganz schön einsam.

Wenn du deinen Alltag leichter gestalten möchtest und die drei Fragen wissen möchtest, mit denen du deinen Alltag entrümpeln kannst, dann hole dir hier mein PDF “Leichter leben als Alleinerziehende in dem du deine Mail in das Formular einträgst:

 

 

Eine toskanische Villa für mich

 

Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, konnte ich ein tolles Hotel buchen, um mich von dem Rambazamba auf dem Campingplatz zu erholen.

Traumhaft, ein altes Weingut in den toskanischen Hügeln. Schön wars. Leider zu kalt, um den traumhaften Pool zu nutzen.

Trotzdem haben wir es uns so richtig gut gehen lassen und mein Kind war total begeistert von dem großen Zimmer und unserer eigenen Terrasse.

Ich habe gemerkt, dass meine Ausbildung im Hotel mich doch nie so richtig loslässt, wenn ich in Hotels übernachte. Aber das ist ein anderes Thema.

Mit der Zeit wird es immer mehr möglich, auch meine Bedürfnisse im Urlaub zu berücksichtigen.

So werden eben auch mal Dinge unternommen, die meine Tochter nicht so cool findet, die mir aber eben Spaß machen. Nach einem anfänglichen Murren wird es aber in den meisten Fällen immer besser.

Unsere Fahrradtour bei etwas hohen Temperaturen und vielen nervigen Stechmücken war so ein Erlebnis.  Am Ende hat ein leckeres Eis die Strapazen aber wieder wettgemacht.

 

 

Spontan noch nach Venedig

 

Von irgendwoher kam der Wunsch auf, einen Zwischenstopp in Venedig einzulegen. Das Tolle in Italien fand ich, dass Bahnfahrten nicht so teuer sind und wir somit auch an Orte kamen, an die ich mit dem Auto nicht hätte fahren wollen.

Unser Venedig-Besuch war ein kleiner Reinfall, wird aber immer in Erinnerung bleiben. Erst kam unser Zug eine Stunde zu spät, dann verstanden wir die Durchsage nicht ,dass alle aussteigen müssen und mit eine anderen Zug weiterfahren sollen.

Als wir dann über Umwege in Venedig ankamen, hatten wir gerade noch zeit, Tagespässe für die Wassertaxis für viel Geld zu kaufen um dann in strömendem Regen, der nicht mehr stoppen wollte, völlig durchnässt und ohne große was gesehen zu haben, den Rückweg wieder anzutreten.

Aber wir waren in Venedig.

 

 

Alles lastet auf einem Paar Schultern

 

Und Multitasking ist quasi an der Tagesordnung. Es wäre sicher viel entspannter gewesen, vorher zu wissen, wo wir hinfahren und wo wir genau übernachten wollten. Mit noch kleinerem Kind wäre ich nie so losgefahren, einfach mal ins Blaue.

Gerade auf dem ersten Campingplatz ohne Strom und einem Handy mit kaputtem Akku, war es umständlich, die nächsten Schritte zu planen und zu recherchieren.

Aber auch das ging.

Und ja, es wäre so viel einfacher gewesen, jemanden zu haben, der bei den alltäglichen Aufgaben einen Part übernommen hätte. Oder jemand, der oder die mal ein paar Stunden Auto fährt. Vor allem auf der Heimfahrt, als schwere Unwetter gemeldet waren und ich in meinen schlimmsten Gedanken Szenarien durchspielte, die mir große Angst bereiteten. Jemand zum Beruhigen wäre da sicher von Vorteil gewesen.

Aber im Moment sieht mein Leben so nicht aus. Und bevor ich warte, bis sich daran etwas ändert, ziehe ich alleine los. So viele Erlebnisse hätte ich in den letzten Jahren nicht gehabt, wenn ich immer darauf gewartet hätte, dass jemand mitkommt.

Das fängt schon im Alltag an. Wenn ich mal Zeit habe, hat meistens sonst niemand zeit. Deswegen kann ich mittlerweile alles alleine machen. Kann, aber muss nicht.

Urlaub als Alleinerziehende ist sicher anders, aber auch oft einfach gut.

 

 

Mein Fazit zum Urlaub als Alleinerziehende

 

Einfach machen. Klein anfangen und schauen, was euch gefällt und worauf ihr Lust habt. Für Kinder kann es ganz einfach sein. Ich mag ja den Trend, dass Menschen einfach in ihren Autos übernachten, und seien sie noch so klein, die Autos.

Schön wars uns aufregend und intensiv.