Ihr fragt  nach, ich antworte.

Ich habe Angst, dass mein Ex mich bei unserem Kind schlechtmacht, ist eine Befürchtung, die vielen alleinerziehenden Mamas bekannt vorkommt.

Ja, gibt es umgekehrt sicher auch. Dies hier ist allerdings ein Blog, der sich an Mamas richtet, weswegen ich auch aus dieser Perspektive schreibe.

Mit der Sorge, der Vater des gemeinsamen Kindes könne schlecht über dich reden, auch vor eurem Kind, bist du nicht alleine.

Oft ist diese Angst nicht unbegründet.

 

Zu all den Sorgen und Ängsten kommt dann noch der Druck, das Kind aus eurem Konflikt heraushalten zu wollen.

 

Gute Miene zum bösen Spiel, das funktioniert nur oberflächlich betrachtet.

Euer Kind spürt, was los ist. Wenn du Angst hast, dein Ex-Partner könne dich schlechtmachen und sogar Lügen über dich verbreiten, dann spürt dein Kind diese Angst.

Nicht selten erzählen Kinder ihrer Mama dass ihr Vater schlecht über die Mutter redet.

Dann ist es gut, wenn du deinem Kind zuhörst und es fragst, wie es ihm damit geht. Signalisiere, dass du es verstehst und dass du versuchen wirst, eine Lösung mit dem anderen Elternteil zu finden.

Versichere deinem Kind, dass es dir alles erzählen darf und du auch nur etwas unternimmst, wenn es damit einverstanden ist.

Wenn dich die Sorge sehr beschäftigt, der Vater könnte schlecht über dich reden, werden deine Kinder mitbekommen, dass dich etwas bedrückt.

Dann ist es wenig sinnvoll so zu tun, als wäre alles gut. Natürlich solltest du euer Kind so weit es geht aus eurem Trennungskonflikt raushalten. 

Sag lieber sowas wie: 

“Schatz, im Moment bin ich durcheinander und mache mir viele Sorgen, deshalb bin ich oft so angespannt. Es ist gerade keine leichte Zeit für uns alle. Aber wir Erwachsenen werden eine Lösung finden. Ich stehe immer zu dir und werde mich immer dafür einsetzen, dass es dir gut geht.“ 

Anstatt, so zu tun als gäbe es kein Problem.

Ein Runterschlucken und so tun, als ob alles gut wäre, klappt sowieso nicht.

Das Kind zweifelt dann nur an seinem diffusen Gefühl.

Wichtig ist auch, dass du deine Angst spürst und für dich einordnest. Was ist dran an der Angst? Wie kannst du damit umgehen?

Wo kannst du dir einen Raum schaffen, über deine Angst zu sprechen oder sie zu verarbeiten?

Natürlich gibt es auch Menschen, die mit solchen Ängsten spielen.

Solange dein Ex spürt, dass dich Ängste herumtreiben, kann er diese gezielt dazu einsetzen, dich zu verunsichern und ständig gedanklich zu beschäftigen.

 

Es gibt Menschen, die solche Machtspielchen mögen und zu brauchen scheinen.

 

Solange deine Befürchtungen dich beschäftigen, wird es schwer sein, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen und konstruktive Schritte in eine bessere Zukunft zu gehen.

Dass du Angst davor hast, dein Ex könne dich schlechtmachen ist verständlich und menschlich.

Gib dieser Angst Raum, benenne sie und hinterfrage sie. Hole dir Unterstützung, um mit dieser Situation gut umgehen zu können.

Angst ist ein schlechter Ratgeber.

Was steckt hinter der Angst? Hast du Angst, euer Kind könnte ihm glauben und sich von dir abwenden? Oder hast du Angst, euer Umfeld könnte die Lügen über dich glauben und schlecht von dir denken?

 

Am Ende hast du nur deine eigene Reaktion in der Hand und dein Umgang mit der zermürbenden Situation. 

 

Es gibt Fälle, in denen Kinder so sehr manipuliert werden, bis sie sich von einem Elternteil abwenden. Auch das kann eine Seite alleine nicht ändern.

Aber du kannst ändern, wie du damit umgehst. Bleibst du der sichere Hafen und das Elternteil, das immer ein offenes Ohr und Verständnis hat?

Nimmst du dein Kind bedingungslos an und signalisiert ihm, dass es mit allem zu dir kommen kann?

Kinder werden älter und Kinder bilden sich ihre eigene Meinung. Manchmal dauert es leider Jahre, bis ein Kind versteht, was sich zwischen seinen Eltern abgespielt hat.

 

Welches Elternteil möchtest du sein?

 

Ich weiß, das ist leicht geschrieben. Diese Situationen sind zum Verzweifeln und dennoch ist es meist nicht möglich, das Verhalten unseres Gegenübers zu verändern.

Lass dich unterstützen. Gute erste Anlaufstellen sind die Caritas oder die Diakonie.

Eine gute Rechtsberatung, die sich mit schwierigen Trennungen auskennt, ist wohl auch zu empfehlen. Psychotherapie kann dir dabei helfen, mit deinen Ängsten klarzukommen und deine neue Lebenssituation auf sicheres Fundament zu stellen.

Vielleicht kannst du dich nach Empfehlungen umhören?

Bleibe nicht alleine mit deinen Sorgen und Herausforderungen. Wir sind viele und Austausch und Verständnis hilft uns, mit schwierigen Situationen klarzukommen.

 

Wenn du Kind/er unter 7 Jahren hast, dann solltest du unbedingt dieses Video anschauen.

In dem Video erfährst du 3 wichtige Dinge:

  • Weshalb die 3 gängigen Umgangsmodelle Residenzmodell, Wechselmodell und Nestmodell nur als grobe Richtschnur dienen können.
  • Weshalb Kleinkinder und Vorschulkinder bei der Trennung der Eltern besondere Begleitung brauchen.
  • Weshalb der Satz „Die Kinder leiden am meisten“, unreflektierter Bull*it ist.

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