Kind schaut auf eine Landkarte, wenn der Vater nach der Trennung weit wegzieht, weite Distanzen zwischen Mutter und Vater, Kind sieht Papa nur sehr selten, 1 Mal im Jahr Umgang, 2 Mal im Jahr Umgang

Wenn der Vater nach der Trennung weit wegzieht…

…dann bedeutet das oft, dass der Kontakt einschlafen wird.

…dann bringt das ganz viele neue Probleme mit sich.

…dann sollten beide Elternteile ganz genau überlegen, ob und wie die Beziehung von den Kindern zum abwesenden Elternteil gepflegt werden kann.

…dann gibt es einiges, was wir tun können, damit die Beziehung erhalten bleibt.

Wenn ein Elternteil nach der Trennung weit wegzieht, dann kommt es sehr auf die bereits bestehende Bindung an, wie sich die Beziehung weiter gestalten wird.

Natürlich spielt dabei auch das Alter/die Reife des Kindes eine Rolle. Wie viel Zeit hatte es, um die Bindung an den weggehenden Elternteil zu vertiefen?

 

War dieser die ersten 6-7 Lebensjahre verlässlich und häufig genug da, stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Kind eine tiefe Bindung entwickeln konnte.

 

In vielen Fällen ist es dann auch wünschenswert, diese Bindung weiter zu pflegen und zu unterstützen.

Fakt ist: Ohne die Hilfe des Elternteils, bei dem das Kind lebt, geht es nicht.

Als ich in einer Gruppe Alleinerziehender unser “Modell” erläutert habe, wurde ich mit Ratschlägen bedient, die mir so gar nicht weiterhalfen.

Kurz und knapp: Bei uns findet kaum Kommunikation statt. Der Vater kommt mittlerweile 2 Mal im Jahr und sieht unsere Tochter dann bei uns zu Hause. Meist bleibt er 2-4 Tage, ohne dass er bei uns übernachtet. 

Er geht mit unserer Tochter schwimmen oder Fahrradfahren, isst aber mit ihr hier zu Mittag und backt auch mal einen Kuchen mit ihr in meiner Küche.

“Du musst deine Grenzen klar ziehen.” “Er sollte nicht mehr in eure Wohnung dürfen.” “Dann muss er sich eben ein Hotelzimmer nehmen und die Tochter dort sehen.” undsoweiterundsofort…

Von außen betrachtet ist das alles glasklar und ganz einfach. Was aber, wenn dies die entspannteste Art (und vielleicht die einzige) für uns ist, dass das Kind seinen Vater sieht?

 

Was ihr tun könnt, um die Beziehung auch über weite Distanzen zu erhalten:

  • absehbare Wiedersehen
  • auf das Wiedersehen fokussieren
  • mit dem Kind die Wochen/Tage/Monate zählen
  • Das Wiedersehen in der Zukunft sichtbar machen (anhand eines Kalenders)
  • Kind Handy immer nutzen lassen, um Kontakt zum anderen Elternteil aufzunehmen
  • Kind hin und wieder daran erinnern, dass der letzte Kontakt nun schon etwas länger her ist
  • Feste Telefonzeiten (wenn das für euch passt). Für uns passt das nicht. Kind kann anrufen und schreiben, wenn ihr danach ist
  • Urlaub beim Papa einplanen und ermöglichen
  • Verlässlichkeit
  • Photos senden
  • Dem Kind von Zeiten mit dem Papa erzählen
  • Papa am Alltag teilhaben lassen

 

Wie deinem Kind hilfst, wenn es den anderen Elternteil vermisst, darum geht es in diesem Artikel: Mein Kind vermisst seinen Papa nach der Trennung, 3 Tipps, wie du deinem Kind helfen kannst

Es gibt viele Dinge, die wir tun können, damit unsere Kinder auch bei weiter räumlicher Trennung an der Beziehung festhalten können.

Natürlich nur, wenn es Sinn macht und beide Elternteile ihren Teil dazu beitragen. Wenn ein Elternteil keinerlei Interesse zeigt, dann ist es wohl besser, dem Kind weitere Enttäuschungen zu ersparen. Aber auch dann können wir dem Kind die Möglichkeiten offenhalten, von sich aus auf den Vater zuzugehen, wenn es so weit ist und nach Antworten sucht.

Auch dann sollten wir uns mit Kommentaren und Meinungen über den abwesenden Elternteil zurückhalten.

 

Das Kind wird seine eigenen Erfahrungen machen müssen.

Wie der Umgang mit dem Vater bei uns weitergeht, kann ich aktuell nicht absehen. 

Kinder werden größer, machen ihre eigenen Pläne und haben dann auch keine Lust mehr, ihren Alltag für ein paar Tage auf Halde zu legen und die ganze Zeit mit einem Elternteil zu verbringen.

Vor allem nicht, wenn er sich keine schönen Ausflüge überlegt, sondern davon ausgeht, das Kind müsse sich an ihn anpassen.

Schwierig, das Ganze. Ich versuche, so wenig wie möglich im Weg zu stehen, das Kind zu stärken und darauf zu hoffen, dass sie ihre ganz eigenen Erfahrungen mit ihrem Vater machen darf.

Die Beziehung zwischen dem Kind und seinem Vater ist die Verantwortung des Vaters, nicht meine!

Erzähl doch mal. Wohnen du und der andere Elternteil in der Nähe? Oder habt ihr auch eine weitere Distanz zwischen euch? Wie gestaltet sich der Alltag und der Umgang mit den Elternteilen? Erzähl gerne mal in den Kommentaren.

Wenn du Kind/er unter 7 Jahren hast, dann solltest du unbedingt dieses Video anschauen.

In dem Video erfährst du 3 wichtige Dinge:

  • Weshalb die 3 gängigen Umgangsmodelle Residenzmodell, Wechselmodell und Nestmodell nur als grobe Richtschnur dienen können.
  • Weshalb Kleinkinder und Vorschulkinder bei der Trennung der Eltern besondere Begleitung brauchen.
  • Weshalb der Satz „Die Kinder leiden am meisten“, unreflektierter Bull*it ist.


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