Einsamkeit als Mutter, alleinerziehend und einsam, alleinerziehend und keine Zeit für mich

Alleinerziehend und einsam zu sein, kennen viele. Alleinerziehend zu sein und keine Zeit für sich zu haben, ist ebenfalls keine Seltenheit.

Viele Alleinerziehende kümmern sich komplett alleine um ihre Kinder und haben weder Zeit, noch Energie, sich um ihr Netzwerk zu kümmern.

Was aber tun, um nicht in einen Burnout oder in eine Erschöpfungsdepression als Alleinerziehende zu rutschen? Wenn du schon an dem Punkt bist an dem du dich komplett ausgebrannt fühlst, bitte hole dir sofort Hilfe. Gehe zu deinem Arzt oder deiner Ärztin und sprich es an. Je früher du das machst, desto besser kannst du Hilfe bekommen.

Wenn du aber auf der Suche bist, wie du wieder ein klein bisschen mehr Zeit für dich haben kannst oder mehr Zeit für Verbundenheit, dann lies hier weiter.

 

Akzeptanz

Es gibt Phasen mit kleinen Kindern als Alleinerziehende, in denen es wenig Zeit für dich als Mutter gibt. Das ist so. Dies anzunehmen, ist ein erster Schritt. Du machst nichts falsch, wenn du als Alleinerziehende überlastet bist und keine Zeit für dich hast.

In diesen Phasen ist es hilfreich, dir kleine Inseln zu suchen. Schau mal, was euch wirklich gut tut. Nicht überall wo Selbstfürsorge draufsteht, ist auch Selbstfürsorge drin. Was anderen gut tut, tut dir noch lange nicht gut.

Vielleicht fühlst du dich öfters einsam und schämst dich deswegen. Viele Mütter fühlen sich phasenweise einsam. Du bist damit nicht alleine. Es liegt nicht an dir, sondern an den Strukturen, in denen wir leben. Das Thema „Einsamkeit“ muss endlich aus der Tabuzone raus. Lasst uns drüber sprechen. Wenn du dich einsam fühlst, dann ist das keine unumstößliche Tatsache. Als allererstes ist es ein Gefühl, dem du Raum geben kannst. Annehmen und schauen, wie du mehr Verbundenheit in dein Leben holen kannst.

 

Entspannte Zeit mit Kind anstatt stressige Zeit ohne Kind

Als meine Tochter klein war und Trennungen von mir immer mit Stress verbunden waren, war meine Me-Time die Zeit mit ihr auf dem Spielplatz. Oft war ich ins Spiel eingebunden. Für mich war es überraschend entspannend, am Wasserspielplatz im Schlamm zu spielen.

Nach und nach konnte ich mich auch aus dem Spiel herausziehen und etwas Zeit für mich haben.

Gerade kleinen Kindern fällt die Trennung von ihrer Hauptbindung meist schwer und wenn wir es trotz Protest durchziehen, sorgt dies oft für mehr Stress als die freie Zeit für dich als Mama für Entspannung sorgt.

In der Phase hab ich oft abgewägt, was kann ich wem zumuten und wieviel davon lohnt sich überhaupt?

Lasse ich meine Tochter eine halbe Stunde länger im Kindergarten (bei ihrer Erzieherin, bei der sie sich sicher und geborgen fühlt) und gehe alleine einkaufen oder hole ich sie früher ab und komme gestresst vom Einkaufen mit ihr zurück).

Entscheide ich, dass wir den Nachmittag alleine im Wald verbringen und lade so meine Batterien gleich mit auf oder lasse ich mich auf das 5. Spieldate diese Woche ein?

Wenn du hier klar bist in deiner Haltung als Mutter, ist das für dein Kind vollkommen in Ordnung. Ja, vielleicht würde es in dem Moment gerne zum Treffen mit Spielfreund*innen gehen. Mit dir Zeit in Ruhe zu verbringen wird ihm sicher ganz genauso gefallen.

 

Dann hol dir doch einen Babysitter

Der oft gehörte Ratschlag ist für viele eher ein Schlag. Einen Babysitter, um wieder mehr Zeit für sich zu haben, muss Frau sich erst mal leisten können und auch leisten wollen.

45 Euro bezahlen, um dann 2-3 Stunden unterwegs zu sein und dort nochmal so viel Geld auszugeben? Das muss sich lohnen, in jeder Hinsicht. Alleine schon der Druck, der dahinter steckt. Ein Date, während du jemanden bezahlst, um auf das Kind aufzupassen. Na das Date muss aber wirklich toll sein.

Ein Kinofilm, der schon teuer genug ist, na der muss aber so richtig gut sein. Und dann immer die Gedanken: Fühlt sich mein Kind wohl mit…?

Vier Versuche hatte ich mit jeweils zwei Babysitterinnen. So richtig alleine blieb meine Tochter nie mit denen. Schon alleine die bevorstehende Trennung von mir versetzte sie in einen Alarmzustand. Jede Betreuungsperson muss in dem Alter unter 5-7 eingeführt werden wie bei der Eingewöhnung im Kindergarten. Diese Geduld müssen diese neuen Bezugspersonen erstmal mit sich bringen, und diese als Alleinerziehende zu bezahlen, ist auch nicht selbstverständlich möglich.

 

Auszeiten im Kleinen

Lerne, kleine Ruheoasen für dich zu nutzen. Fülle nicht jede Minute mit „Sinnvollem“. Sondern spüre regelmäßig in dich hinein und frage dich, was du jetzt gerade brauchst. Das kann auch auf dem Spielplatz sein, während dein Kind im Sand gräbt. Nutze diese Zeiten, um dich mit dir zu verbinden, statt dich vom Handy berieseln zu lassen. Regelmäßig mal abschalten und dich spüren. Dazu braucht es nicht viel Zeit, aber die Effekte sind groß.

 

Bindungsdorf und Netzwerk

Alleinerziehend und keine Freunde zu haben, ist eine schwierige Ausgangssituation. Die passenden Menschen in unserem Leben machen unser Leben einfacher, bunter und schöner. Kinder profitieren von vielfältigen Beziehungserfahrungen. Mein E-Book „Weniger allein als Alleinerziehende“ zeigt dir Wege auf, wie du dir ein tragfähiges Bindungsdorf aufbauen kannst.

Auszeiten im Inneren – Zeit für sich, während das Leben tobt

Und selbst im wildesten Sturm kannst du dich innerlich von dem Trubel distanzieren und dich mit dir verbinden. Das kannst du üben. Bewusst atmen, in dich spüren und innehalten. Das kannst du dir angewöhnen und zur Gewohnheit machen.

 

Papazeiten

Nutze die Zeiten, in denen dein Kind nicht bei dir ist. Für dich. Ja, ich weiß, der Haushalt macht sich nicht von alleine. Trotzdem, teile deine Zeit ein und mache dich selbst zur Priorität. Erholt und kraftvoll macht sich der Haushalt viel leichter und schneller. Wie du das machen kannst und wo du neue Menschen kennenlernen kannst, auch darum geht es in meinem E-Book „Weniger allein als Alleinerziehende“.