Kinder verhalten sich bei der Trennung der Eltern sehr unterschiedlich.
Manche Trennungskinder zeigen aggressives Verhalten, andere kapseln sich völlig ab und tun so, als ginge sie die Trennung nichts an und wieder andere ziehen sich zurück und werden ruhig und traurig. Wie sich Kinder bei der Trennung verhalten, hängt mit vielen Faktoren zusammen.
Wichtig ist, dass Eltern das Verhalten lesen und richtig deuten. Aggressives Verhalten von Kindern nach einer Trennung ist nicht ungewöhnlich.
Die Reaktion des Kindes auf die Trennung ist nichts, was wir bewerten oder beurteilen sollten.
Erstmal ist jede Reaktion in Ordnung und ein Signal an uns, was in dem Kind vor sich geht.
Alle Gefühle, auch die, die wir nicht so gut ertragen können, sind ok und brauchen Raum.
Aggressionen sind ungern gesehen und allzu oft verurteilen wir Menschen, die aggressiv reagieren. Unsere Kinder sind noch klein und brauchen uns, um mit ihren starken Gefühlen umzugehen.
Wenn es uns gelingt, unserem Kind zu vermitteln, dass seine Wut ok ist, dass wir aber eben gemeinsam schauen, wie wir mit diesem Gefühl umgehen können, sind wir schon auf dem richtigen Weg. Natürlich ist es nicht ok, wenn Kinder ihr aggressives Verhalten gegen sich oder andere richten. Sie brauchen unsere Unterstützung, um einen anderen Umgang mit den starken Emotionen zu finden.
Was ist Aggression überhaupt?
Jeder aggressive Ausbruch wird von einer frustrierenden Erfahrung ausgelöst. Wir sollten also, statt auf das Verhalten, auf die darunterliegende Frustration schauen.
Die Trennung der Eltern frustriert ein Kind und diese Frustration muss irgendwo hin. Frustration wird immer dann ausgelöst, wenn wir auf Umstände treffen, die wir nicht ändern können.
Jeder Mensch geht anders mit Frustration um. Wenn dein Kind nach der Trennung aggressiv wird, ist das zumindest nicht ungewöhnlich.
Laute und wilde Gefühlsausbrüche sind dabei nicht unüblich.
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Darin erfährst du, welche drei falschen Annahmen dir dabei im Weg stehen, dein Kind gut zu belgeiten. Ich wette, mindestens eine davon hast du schon mal gehört! Außerdem erfährst du, welche 4 Bausteine dein Kind für eine glückliche Kindheit braucht.
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Aggressives Verhalten, um Frustration zu entladen
Frustration hat drei mögliche Ausgänge aus dem Körper. Wie verdaute Nahrung, müssen wir auch unsere Emotionen irgendwie verarbeiten und loswerden.
Ein Kind begegnet im Laufe eines Tages vielen frustrierenden Ereignissen. Diese reichen von kleinen, alltäglichen Frustrationen bis hin zu großen Ereignissen, die das Kind stark frustrieren können. Die Trennung der Eltern ist ein solches großes, frustrierendes Ereignis, das das Verhalten des Kindes erheblich beeinflussen kann.
Die drei möglichen Reaktionen auf frustrierende Erfahrungen
Wut und Aggression
In dem wir unseren Frust nach außen richten. Dieser Ausgang sorgt aber nur kurzfristig für Erleichterung. Denn die zugrundeliegende Frustration ist noch im Körper und wird für weitere Ausbrüche sorgen. Deswegen können wir uns wunderbar immer wieder an den selben Dingen aufreiben und frustriert fühlen.
Tränen und Trauer
Der zweite und oft so schwer zu findende Ausgang für die Frustration bringt echte Erleichterung. Wenn wir merken, so richtig – mit dem Herzen, dass uns nichts mehr übrig bleibt als zu weinen, dann können wir eine Situation annehmen, wie sie ist und neue Wege gehen. Wenn dein Kind also wirklich akzeptiert, dass eure Trennung von nun an seine neue Lebensrealtität ist, fängt es an, die Situation zu betrauern. Echte Akzeptanz braucht Trauer und loslassen.
Für Veränderung kämpfen
Ein dritter Weg führt oft dazu, dass wir Menschen jahrelang im Kreis drehen und unsere Frustration über unveränderliche Dinge nicht loswerden.
Eine der ersten Reaktionen auf Frustration ist der Versuch, die Situation zu ändern. Dabei laufen wir immer wieder gegen die gleichen Hindernisse, ohne zu erkennen und zu akzeptieren, dass wir diese Situation nicht alleine ändern können. Solange wir in diesem Modus verharren, fällt es uns schwer zu trauern und die neuen Gegebenheiten zu akzeptieren. Hier ist es also wichtig, dem Kind klar zu kommunizieren, dass die Trennung bestehen bleibt und dass das Kind auf keinen Fall etwas an der Entscheidung ändern kann. Auch wenn es wehtut, dem Kind jegliche Hoffnung zu nehmen, solltest du hier ganz klar und deutlich bleiben.
Kinder von getrennten Eltern wünschen sich oft, dass die Eltern wieder zusammenkommen und dass alles wieder so wird wie vor der Trennung. Solange Kinder diese Hoffnung haben und vielleicht sogar etwas dafür tun, können sie ihre neue Lebensrealität nicht annehmen.
Der Verlust und die Trennung müssen betrauert werden. Erst dann wird die neue Situation wirklich akzeptiert und die aggressiven Ausbrüche werden weniger.
5 Fakten über Aggressivität bei Trennungskindern
- Aggressives Verhalten bei Trennungskindern (und auch bei allen anderen Kindern) ist nicht ungewöhnlich.
- Aggressivität ist Ausdruck von Frustration, die noch nicht den Ausgang über die Tränen gefunden hat.
- Unsere Kinder brauchen Unterstützung darin, mit ihrer Frustration auf eine Art umzugehen, so dass sie niemandem schaden (auch nicht sich selbst).
- Ein aggressives Kind braucht Zuneigung und Geborgenheit, keine Bestrafung oder Ablehnung (das brauchen Kinder nie! keine!).
- Trennung erzeugt Frustration, die irgendwo hin muss. Für Frustration gibt es drei Ausgänge. (s. oben)
So hilfst du deinem Kind, mit seiner Aggression umzugehen
- Raum schaffen für seine Gefühle.
- Gefühle normalisieren. “Es ist nicht ungewöhnlich, dass du dich jetzt so fühlst.”
- Ihm helfen und signalisieren, dass ihr gemeinsam einen Weg findet, mit der Situation und den schwierigen Gefühlen umzugehen.
- Ihm helfen, seine Tränen zu finden. Das geht meist besser auf indirektem Weg. Über freies Spiel, Geschichten, Filme, Musik.
Wenn dein Kind nach dem Umgang beim Vater aggressiv ist, kann auch ganz einfach dahinter stecken, dass es die Übergänge überfordert und die Trennung es nach wie vor belastet.
Es muss nichts mit dem zu tun haben, was während dem Umgang passiert. (Kann es aber natürlich)
Aber schon alleine der Wechsel zwischen den Elternteilen kann Frustration erzeugen. Das sollten Eltern einfach im Hinterkopf haben. Dann können sie das Kind besser auffangen und begleiten.
“Können Kinder nach einer Trennung wieder glücklich werden?”
Diese Frage stellen sich viele alleinerziehende Mütter. Klar, können sie das: Es dauert ganz sicher eine Weile und Trauer gehört zu jedem Loslassen dazu.
Eine Trennung erfordert ein Loslassen für alle Beteiligten und braucht Zeit und Raum, um verarbeitet zu werden.
Wenn du dich überfordert fühlst, die starken Gefühle deines Kindes aufzufangen und den Raum dafür zu bieten, lasse dich unbedingt beraten und fordere euch Hilfe ein.
Es ist nicht einfach, selbst eine Trennung zu verarbeiten und gleichzeitig mit den Gefühlsstürmen deines Kindes gut umzugehen.
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