(Werbung wegen Namensnennung)

Glaubt dein Kind an den Weihnachtsmann?

Heiligabend. Der schönste Abend überhaupt, für Kinder. So die Vorstellung.

Doch hat Heiligabend in vielen Familien bereits an Zauber verloren. Alte Traditionen wurden nach und nach über Bord geworfen. Der eigentliche Gedanke, der hinter Weihnachten steht, wird nur noch von wenigen Familien gelebt. Als letztes wird nun sogar bei einigen nach und nach der Besuch der Christmette abgeschafft.

Wenn ich an den letzten Heiligabend zurückdenke, dann denke ich mir nur, wie konnte ich nur so unvorbereitet sein?

Monate zuvor hatte meine Kleine mit ihrem älteren Cousin gemeinsam einen Wunschzettel geschrieben. Da sie noch nicht schreiben konnte, hat sie den kompletten Wunschzettel ihres Cousins übernommen. Ein Ninjago Spielzeug nach dem anderen war darauf zu finden.

Hochpreisig, gruselig und superaktuell, versteht sich.

Leider hab ich den Zettel nicht so ernst genommen, da ich wollte, dass sie eigene Wünsche äußert. Nur scheint ihr nie etwas einzufallen. Es ist also immer schwierig an Weihnachten, schließlich soll sie den anderen Kindern nicht beim Auspacken zuschauen. Ich weiß natürlich, was ihr gefällt und womit sie vielleicht etwas anfangen kann und genau solche Dinge hat sie letztes Jahr bekommen. Wirklich schöne Dinge, die zu ihr gepasst haben.

In ihrem Kopf war aber nach wie vor der Wunschzettel tief verankert, den sie Monate zuvor geschrieben hatte.

Dass all die Dinge, für ältere Kinder waren und außerdem auch wirklich teuer waren, das juckte sich nicht. (Zu teuer, um nur in der Ecke zuzustauben).

Schließlich hat sie es auf den Zettel geschrieben und so funktioniert das doch mit Wunschzetteln. Wieso schreibt man die denn sonst? Ich schreibe da etwas drauf und am Heiligabend liegen die Dinge unter dem Baum.

So kämpfte sich meine Tochter durch ihre Geschenke, riss eins nach dem anderen auf und legte alles in eine Ecke. Offensichtlich suchte sie nach etwas Bestimmtem. Sie verlor komplett die Kontrolle über ihre Frustration und war zwei Stunden nicht zu beruhigen. Sie wollte die „Mutter aller Drachen“.

Die wollte sie. Was das war, wusste sich nicht, aber das stand auf dem Zettel und das musste doch dann auch dabei sein.

Ein kleines Mädchen, völlig außer sich, eine Mama schweißgebadet und sich über sich selbst ärgernd und Großeltern, die die Intensität des Ausbruches wohl nicht wirklich nachvollziehen konnten.

Wenn ich eins aus dem Jahr gelernt habe, dann, dass ich die Erwartungen an den Heiligabend im Voraus besprechen muss. Dass ich keine Erwartungen schüren darf, die nicht erfüllt werden. Nein, meine Kleine ist überhaupt nicht undankbar, sie ist auch nicht verwöhnt. Sie muss sich aber halt nicht über alles freuen, was sie bekommt.

Denn was ihr gefällt, das entscheidet sie. Im Nachhinein fand sie die Geschenke super, aber im Moment war sie einfach nur entsetzt. Ihr Cousin hat alles mögliche von Ninjago bekommen, nur sie nicht. Zum Glück brachte ihr Patenonkel am nächsten Tag noch den heiß ersehnten Kreisel als Geschenk vorbei und sie strahlte. Seitdem liegt das Teil in ihrem Schrank und wurde nie wieder angerührt.

Weihnachtswichtel – auch so eine magisch klingende, schöne Sache. Vor zwei Jahren gab es bei uns einen Wichtel, der ihr jeden Abend einen Brief hingelegt hat. Meine Tochter ging so sehr in der Geschichte mit dem Wichtel auf und erzählte es jedem Menschen, dem sie begegnete. Sie nahm die Briefe sogar mit in den Kindergarten.

Nun, das mag schön klingen, nach Magie und Zauber und so.

Man versetze sich aber mal in diesen kleinen Menschen und überlege sich, wie sie wohl aus der magischen Welt geführt werden kann, ohne dass ihre Gefühle verletzt werden.

Natürlich wurde letztes Jahr wieder eine Wichteltür gebastelt und die Wichtelwohnung gemütlich mit Puppenhausmöbeln eingeräumt. Die Vorfreude war groß. Ich fing bereits früh an, meinem Kind zu erzählen, dass nicht jedes Jahr ein Wichtel zu jedem Kind kommen könne. Dass es also sein könnte, dass in diesem Jahr keiner bei uns einzieht.

Die Enttäuschung in ihrem Gesicht war schwer auszuhalten. Ich bot ihr an, dass ich ihr Briefe hinlegen würde, sollte tatsächlich kein Wichtel den Weg zu uns finden.

So realisierte sie nach und nach, dass es keine Wichtel gibt und dass die Briefe im Jahr zuvor vielleicht auch von mir hingelegt wurden.

Ich weiß, es fällt schwer, den Zauber so komplett rauszunehmen. Ich wollte aber nicht, dass meine Tochter irgendwo anders erfährt, dass das alles nur von den Erwachsenen erfunden wurde. Deshalb habe ich sie langsam darauf eingestimmt. „Mama, gibt es den Nikolaus wirklich?“ „Sankt Nikolaus gab es einmal wirklich und deshalb feiern wir diesen Tag. Es kommen viele Nikoläuse zu den Familien, aber ich habe bisher immer nur Menschen gesehen, die verkleidet waren.“

Wie ist das mit dem Christkind?“ „Die Menschen glauben unterschiedliche Dinge. Ich glaube nicht an das Christkind. Wenn es dir gefällt, kannst du aber daran glauben. Ich habe noch nie ein Christkind gesehen. Das heißt aber nicht, dass es keines gibt, in der ein oder anderen Gestalt.“

So beantworte ich die Fragen. Denn lügen möchte ich nicht und ich möchte mein Kind auch nicht im Glauben lassen, dass es etwas gibt was es gar nicht gibt. Trotzdem freut sich meine Kleine auf die Briefe, die sie ab dem 1.Dezember finden wird. Ob sie von mir kommen oder von einem imaginären Wichtel ist ihr mittlerweile egal. Hauptsache, da liegt ein Brief.

Wie ist das bei euch? Glaubt dein Kind an den Weihnachtsmann? Glauben eure Kinder noch an Magie? Gibt es Wichtel, Zahnfee und Osterhase?

 

Wenn du Kind/er unter 7 Jahren hast, dann solltest du unbedingt dieses Video anschauen.

In dem Video erfährst du 3 wichtige Dinge:

  • Weshalb die 3 gängigen Umgangsmodelle Residenzmodell, Wechselmodell und Nestmodell nur als grobe Richtschnur dienen können.
  • Weshalb Kleinkinder und Vorschulkinder bei der Trennung der Eltern besondere Begleitung brauchen.
  • Weshalb der Satz „Die Kinder leiden am meisten“, unreflektierter Bull*it ist.

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