Seit ein paar Jahren schenke ich mir zum Geburtstag ein “biliger-als-zu-Hause” Wochenende.
So sind wir auch an einem Wochenende im Dezember freitags losgefahren, um zwei Nächte in einer der Jugendherbergen in Rheinland- Pfalz oder im Saarland zu verbringen.
In diesem Jahr hat es uns nach Neustadt an der Weinstraße verschlagen. Ich mag es, einfach mal für ein paar Tage rauszukommen und ziehe es vor, dafür keine weiten Strecken in Kauf nehmen zu müssen. Nach 35 Minuten entspannter Fahrt waren wir an unserem „Urlaubsort.“
Tatsächlich fühle ich mich Jugendherbergen oft von Anfang an wie im Urlaub.
Auch der andauernde Regen konnte uns die Freude auf das Wochenende nicht nehmen. Neustadt hatte ich ausgesucht, da es dort ab zwei Übernachtungen die Rheinland-Pfalz-Karte kostenlos gibt. Damit konnten wir zum Beispiel das Reptilium in Landau kostenlos besuchen.
Das Kino vor Ort war mit der Karte auch kostenlos und somit haben wir uns bei dem Schmuddelwetter zwei Filme angeschaut und es uns im Kino gemütlich gemacht.
Im Winter bieten die Jugendherbergen ihren “Hammer-Preis” an und der ist tatsächlich ungewöhnlich günstig.
Die zwei Übernachtungen inklusive Halbpension und der kostenlosen Rheinland-Pfalz Karte kosteten für meine Tochter und mich zusammen 81,90 Euro.
Viel günstiger wird ein Wochenende zu Hause mit entsprechenden Ausflügen nicht ausfallen.
Das Schönste für mich aber ist die Atmosphäre in den Jugendherbergen.
Die Menschen, die da arbeiten, sind meistens sehr bemüht und freundlich. Die Tischnachbar*innen ebenfalls. Wenn ich ins Gespräch kommen möchte, dann kann ich das. Wenn nicht, lässt man mich in Ruhe.
Kinder können Kinder sein, sich am Buffet bedienen, laut sein und herumrennen.
Komischerweise machen sie das dort meist, aber nur außerhalb des Speiseraumes.
Das Frühstücksbuffet war sehr reichhaltig und lecker, so ganz anders, als man sich das vorstellt.
Am zweiten Abend gab es einen kleinen Weihnachtsmarkt, statt Abendbuffet. Mit Glühwein, Kinderpunsch, Dampfnudeln, Waffeln, Würstchen, Stockbrot und vielem mehr.
Jugendherbergen haben oft noch einen verstaubten Ruf.
Viele denken dabei an Küchendienst, Badezimmer auf dem Flur und fadem Kantinenessen. Das war früher einmal so. Ja, und manche haben noch Stockbetten, andere aber ganz normale Betten und in manchen fühlt man sich wie in einem Hotel.
Für mich als alleinerziehende Mutter sind es ideale Orte für echten Urlaub.
Silvester verbringen wir seit fünf Jahren immer in einer Jugendherberge. Im Sommer waren wir auch schon zweimal dort zu Gast. Das Schöne ist auch, dass verschiedene Programme gebucht werden können.
Wir waren schon beim Adventsprogramm mit Basteln und Plätzchenbacken und bei verschiedenen Sommerprogrammen mit Klettern, Bogenschießen und SUP.
Die Kinder sind beschäftigt und finden schnell Freunde und die Erwachsenen können auch mal in Ruhe ein Buch lesen. So ergibt sich meistens, dass Familien auch mal Kinder anderer Eltern mitnehmen und man auch mal Zeit für sich hat.
So war zumindest meine Erfahrung bisher.
Ich trauere dieser Zeit schon langsam hinterher, weil ab einem gewissen Alter Kinder/Jugendliche wahrscheinlich nicht mehr alleine mit ihren Eltern in eine Jugendherberge fahren möchten.
Wobei sich dann die vielen coolen Unterkünfte an tollen Orten in hippen Städten anbieten.
Dennoch nutze ich die nächsten Jahre, in denen meine Tochter noch klein ist, für so viele Auszeiten wie möglich. An der Tradition, das Wochenende nach meinem Geburtstag in einer Jugendherberge zu verbringen, werde ich noch eine Weile festhalten.
Von November bis März sind die Angebote jedenfalls unschlagbar und eine kleine Auszeit im grauen Winter immer willkommen.
Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass Jugendherbergen nicht in ganz Deutschland ähnliche Standards und Angebote haben.
Da ich Saarländerin bin und nah bei Rheinland-Pfalz wohne, kenne ich die Angebote in diesen beiden Bundesländern ganz gut.
Tatsächlich wurden wir noch nie enttäuscht.
Wir haben auch schon zwei Mal den Sommerurlaub in Bayern verbracht.
In der Jugendherberge am Walchensee (bester Ausblick ever- dafür Zimmer im abgewohnten Skiherbergen-Stil mit 6 Betten und Badezimmer auf dem Flur. Aber wen das nicht stört, Empfehlung!)
Die Jugendherbergen in Oberstdorf haben wir auch bereits getestet und vor allem das riesige Angebot in der nahen Umgebung und die günstigen Konditionen für junge Gäste genossen. Das Bergpanorama ist wunderschön, auch im Sommer. Auch dort waren die Zimmer eher Basic, aber wir hatten unser eigenes kleines Badezimmer.
Die Jugendherberge Possenhofen ist auch sehr schön gelegen, sehr nah am Starnberger See. Schau doch einfach mal auf den Seiten der Jugendherbergen vorbei, vielleicht ist ja auch etwas dabei, was dich anspricht.
Ein Mal hat es uns auch schon an die Nordsee verschlagen, wo wir zwei Nächte in der Jugendherberge in Jever verbracht haben. Allerdings hat es uns dort überhaupt nicht gefallen. Die Zimmer sind in kleinen Bungalows und es gab keine Gemeinschaftsräume. Außerdem war es ungemütlich und nicht besonders sauber. Preislich lag diese Herberge auch höher als jede andere, die wir bis dahin besucht hatten.
Als große Gruppe ist die Herberge vielleicht eher geeignet mit ihren separaten Bungalows.
Ich merke gerade, wir haben schon ganz schön viele Unterkünfte der deutschen Jugendherbergen ausprobiert.
Am besten gefällt mir bisher das Preis-Leistungsverhältnis im Saarland und in Rheinland-Pfalz.
An Silvester waren wir dort schon zwei Mal in Hochspeyer, wo das Programm gerade für Kinder bis 10 wirklich toll war. Die Silvester-Programme in Prüm, Bad Marienberg und Cochem waren ebenfalls toll.
Vielleicht habe ich dir Lust gemacht, es selbst mal auszuprobieren. Meiner Meinung nach lohnen sich viele Programme zu Weihnachten, Ostern, Silvester oder Halloween sehr.
Und wenn du ein Wochenende verbringen möchtest, dass dich nicht viel mehr als ein Wochenende zu Hause kosten wird, dann empfehle ich dir die Hammer-Preise von November bis März.
PS: Um in Jugendherbergen übernachten zu können, benötigst du den Jugendherbergsausweis. Dieser kostet dich mit deiner Familie 22,50 € im Jahr.
Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis: Die Programme und die Hammer-Preise sind immer schnell ausgebucht. Viele Jugendherbergen haben sehr familienfreundliche Stornobedingungen. Viele kannst du noch einen Tag vorher kostenlos stornieren (aber Vorsicht: nicht alle).
Silvester buche ich immer ein Jahr im Voraus und auch das “billiger als zu Hause Wochenende” für Dezember habe ich bereits reserviert.
Es lohnt sich auch immer, kurz vorher nochmal nach leeren Zimmern zu suchen, da eben viele auch noch stornieren, wenn der Termin näher rückt.
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