Kinderpsychologie – Trennung der Eltern

Bevor Eltern sich trennen, machen sie sich in der Regel viele Gedanken darum, wie ihre Kinder die Trennung psychisch verkraften werden.

Logisch, dass Mutter und/oder Vater sich über die Kinderpsychologie bei der Trennung der Eltern Sorgen machen.

Leider wird es auf die vielen Fragen der Eltern, wie meistens im Fall von Trennungen, keine einfache Antwort geben.

Die Situationen sind so individuell, so dass jedes Kind anders reagiert. Hierbei hilft es, grundsätzlich zu wissen, wie Kinder sich entwickeln und was sie dazu benötigen.

 

Die Bedingungen, damit Kinder auch psychisch gut mit der neuen Situation klar kommen, können wir in Ein-Eltern-Familien natürlich auch schaffen.

 

Wie Kinder reagieren hängt einfach auch stark davon ab, welche Situation sie zu Hause in den Monaten/Jahren vor der Trennung erlebt haben.

Gab es bereits sehr viele Konflikte und hat das Kind viele Spannungen miterlebt? Ahnt es vielleicht schon lange, dass eine Trennung der Eltern bevorsteht? Kinder spüren schon lange bevor wir ihnen von der Trennung berichten, dass etwas nicht stimmt.

Für die wenigsten Kinder ist die endgültige Trennung eine echte Überraschung.

Nun, die Frage, die Eltern sich stellen sollten ist doch viel weniger die, wie die Kinder psychisch mit der Trennung klar kommen werden, sondern:

 

Wie können wir unser Kind bestmöglich vor/während und nach der Trennung der Familie unterstützen?

 

Gerade Kinder unter 7 benötigen hierbei eine andere Begleitung als reifere Kinder.

Weshalb ist das so?

  • Kinder unter 7 haben ihre Bindungen an die beiden Elternteile noch nicht voll entfalten können. Das braucht mindestens 6 Jahre und wenn die Zeiten schwierig sind, kann sich dies auch etwas verzögern.
  • Für kleine Kinder ist es hilfreich, wenn die bestehenden Bindungen durch regelmäßige Kontaktmöglichkeiten beibehalten und vertieft werden.
  • In einer Trennungssituation brauchen Kinder die Sicherheit, dass sie mindestens eine Erwachsene, fürsorgliche Person haben, auf die sich sich verlassen können.
  • Bei jeder Entscheidung über den neuen Alltag, sollte unbedingt das bisherige Betreuungsmodell berücksichtig werden und nur langsam angepasst werden.

 

 

Hauruck-Aktionen sind für die Entwicklung der Bindung an die Elternteile selten förderlich.

 

Hier sollte unbedingt geschaut werden, wer sind die Bindungspersonen des Kindes und gibt es eventuell eine Hauptbindung?

Wie können wir die Vertiefung der Bindung trotz der Trennung an beide Elternteile ermöglichen?

Ein Kind, das jahrelang hauptsächlich von einer Person betreut wurde, nach der Trennung der Eltern plötzlich „gerecht“ (fragt sich für wen gerecht) aufzuteilen, ist wenig entwicklungsfördernd.

  • Auch gewohnte Abläufe und Strukturen sollten wenn möglich, beibehalten werden. Zum Beispiel Besuche bei den Großeltern, Nachmittage bei Freunden oder Freizeitaktivitäten.

 

 

Kinderpsychologie bei der Trennung der Eltern

 

Jedes Kind reagiert anders und drückt sich auch anders aus. Manche Kinder werden laut und zeigen aggressives Verhalten nach der Trennung.

Andere Kinder werden leise und ziehen sich in sich zurück. Wieder andere scheinen nach außen hin gar keine Reaktion auf die Trennung der Eltern zu zeigen.

Und trotzdem sollten Eltern sich bewusst machen, dass ihre Trennung für ihr Kind eine Krise ist und es erst mal erschüttert.

Sicherheit, Feinfühligkeit, Geborgenheit und Verlässlichkeit sind hier ein paar Schlagworte, die sich Eltern unbedingt zu Herzen nehmen sollten.

Nachsicht ebenfalls. Das Verhalten des Kindes ist zweitrangig, Eltern sollten über schwierige Verhaltensweisen hinwegsehen und das Kind emotional auffangen und sich auf die Seite des Kindes stellen.

Das Wohl des Kindes sollte bei jeder Trennung an allererster Stelle stehen. Denn das Kind hat sich die Situation nun mal nicht ausgesucht und braucht optimale Begleitung.

Wie diese aussehen kann, darum geht es in meinem E-Book und in meinem Video-Kurs „Wie Kinder trotz Trennung glücklich und geborgen aufwachsen“.

Darüber hinaus ist es vielleicht auch sinnvoll, dem Kind weitere Hilfe zur Verfügung zu stellen. Hier sind Kinderpsycholg:innen gute Ansprechpartner:innen. Aber auch die Caritas, Diakonie oder andere Familienberatungsstellen sind gute Anlaufstellen für eine schnelle Unterstützung.

 

Wenn du über Trennung nachdenkst oder bereits getrennt bist und Kinder unter 7 Jahren hast, dann solltest du unbedingt dieses Video anschauen.

In dem Video erfährst du 3 wichtige Dinge:

  • Weshalb die 3 gängigen Umgangsmodelle Residenzmodell, Wechselmodell und Nestmodell nur als grobe Richtschnur dienen können.
  • Weshalb Kleinkinder und Vorschulkinder bei der Trennung der Eltern besondere Begleitung brauchen.
  • Weshalb der Satz „Die Kinder leiden am meisten“, unreflektierter Bull*it ist.

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