Kind vermisst Vater nach der Trennung

Es ist eine Herausforderung, dein Kind nach der Trennung aufzufangen, besonders wenn es den anderen Elternteil vermisst. Gleichzeitig kämpfst du vielleicht selbst noch mit den emotionalen Nachwirkungen der Trennung, und die Gefühlsausbrüche deines Kindes belasten dich zusätzlich.

In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Kind einfühlsam unterstützen kannst, wenn es seinen Papa vermisst oder nach einem Papa-Wochenende der Trennungsschmerz besonders groß ist. Hol dir wertvolle Tipps, um den Alltag für euch beide leichter zu machen.

 

So kannst du als Mama helfen, wenn dein Kind seinen Vater vermisst

Mein Kind vermisst seinen Papa nach der Trennung“, höre ich oft von Mamas, denen der Schmerz ihres Kindes das Herz bricht. Nach einer Trennung kommt oft das eigene schlechte Gewissen hinzu, das es schwer macht, das Vermissen des Kindes auszuhalten. Besonders nach Papa-Wochenenden ist der Trennungsschmerz oft groß.

Mach dir bewusst: Vermissen ist ein gesundes, wichtiges Gefühl, das Raum braucht. Ablenkungen oder Geschenke helfen hier wenig. Dein Kind braucht stattdessen dich – eine verlässliche Erwachsene, bei der es sich mit seinen Gefühlen sicher und geborgen fühlt. Auch andere Bezugspersonen, denen dein Kind vertraut, können eine wertvolle Unterstützung sein.

 

1. Das Vermissen von Papa normalisieren

Es ist völlig normal, dass dein Kind seinen Papa vermisst – unabhängig davon, wie eng ihre Verbindung ist oder wie oft sie sich sehen.

Manchmal vermisst ein Kind auch die Vorstellung einer Vaterfigur, weil es diese bei anderen Familien wahrnimmt.

Falls dein Kind den Vater nicht vermisst, brauchst du dir ebenfalls keine Sorgen zu machen. Achte darauf, ob es neugierig auf die Welt ist, sich gut entwickelt und insgesamt zufrieden wirkt.

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Hilf deinem Kind, seine Gefühle zu verstehen, indem du sagst: „Ich kann mir vorstellen, dass das schwer für dich ist. An deiner Stelle würde ich mich wahrscheinlich ähnlich fühlen.“

Kurz und liebevoll – zu viele Worte können überfordern. Sei einfach da, höre zu, und gib deinem Kind den Raum, den es braucht.

 

2. Wenn das Kind den Papa vermisst: Die Trennung überbrücken

Das Vermissen des Vaters lässt sich für dein Kind besser bewältigen, wenn ihr die Verbindung aktiv stärkt. Mit einer tiefen Bindung – die bis zu sechs Jahre braucht, um sich zu entfalten – fällt es dem Kind leichter, auch in Papas Abwesenheit an der Beziehung festzuhalten.

Fokussiere gemeinsam mit deinem Kind auf den nächsten Kontakt:

  • „Am Montag kommt Papa, und dann macht ihr…“
  • „In 2 Wochen…“

Hebe hervor, was gleich bleibt:

  • „Du bist immer Papas Kind.“
  • „Papa bleibt immer dein Papa, egal was passiert.“

Ermutige dein Kind, Ähnlichkeiten mit seinem Vater wahrzunehmen und sich als Teil beider Eltern zu fühlen. 

Erzähle Geschichten, die das Zugehörigkeitsgefühl stärken, z. B. über die Geburt oder Momente, in denen Papa stolz war. Ab 4 Jahren lieben Kinder solche Erzählungen, auch wenn sie fantasievoll ergänzt werden können.

Schaffe sichtbare Anker, wie Fotos im Kinderzimmer, oder lass dein Kind Papa etwas schenken oder schreiben, etwa ein Bild oder einen Brief. 

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Hilfreich sind auch Symbole der Verbindung wie ein Kuscheltier oder ein Gegenstand, der an den Vater erinnert.

Vermittle die Idee eines unsichtbaren Bandes, das euch alle verbindet, egal wo ihr seid. 

Nutzt das Spiel, Rollenspiele oder Malen, um das Gefühl des Vermissens spielerisch zu thematisieren. Indem dein Kind das Gefühl ins Spiel holt, kann es dieses besser verarbeiten.

Mit kleinen Schritten und liebevoller Unterstützung kannst du helfen, die Zeit bis zum nächsten Wiedersehen zu überbrücken und das Vermissen zu bewältigen.

 

 

3. Wenn das Kind den Papa vermisst- auf eine tiefe Bindung hinarbeiten

Auf TRENNUNG lautet die Antwort immer BINDUNG. Das sind die zwei Seiten der Medaille. 

Wir können nicht lernen, mit Trennung umzugehen. Wir können aber die Fähigkeit entwickeln, bei Abwesenheit an unseren Lieben festzuhalten.

Das Vertiefen der Bindung braucht Zeit. Deine Einstellung gegenüber dem Vater spielt eine wichtige Rolle. Wenn ihr konkurriert, kann das Kind sich nicht gleichzeitig an euch binden, sondern muss sich entscheiden.

Kein Trennungskind sollte in einen solchen Loyalitätskonflikt gebracht werden, in dem es sich zwangsläufig hin- und hergerissen fühlt.

 

 

Liebt ein Kind immer beide Elternteile?

Ganz tief im Inneren – wahrscheinlich ja. Doch schwierige Erfahrungen können dazu führen, dass ein Kind diese Liebe nicht bewusst spürt. Entscheidend ist, dass das Kind weiß, dass es beide Elternteile lieben darf, und dass all seine Gefühle – ob Liebe, Wut oder Trauer – Platz haben.

Ein wichtiger Schritt im Umgang mit Trennung ist der Weg durch die Trauer. Wenn wir betrauern, was fehlt und nicht so ist, wie wir es uns wünschen, verändert uns das. Wir können die Situation annehmen und loslassen

Dabei muss immer das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen. Wie viel Nähe zu welchem Elternteil dem Kind guttut, ist eine individuelle Entscheidung – oft auch eine, die nicht allein in der Hand der Eltern liegt. In Fällen von Gewalt geht es vor allem darum, dem Kind Schutz und Sicherheit zu bieten.

Für viele alleinerziehende Mütter ist diese Verantwortung schwer – Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen sind häufig. Solche Gefühle werden oft durch falsche Annahmen verstärkt, die wir unbewusst übernommen haben.

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