gestresst als Mutter, Kindheit der Kinder genießen, wie soll ich mein Kind genießen? mein Kind ist so anstrengend

Wenn du nur noch genervt bist vom Familienleben oder genervt vom Kind und du dir die Frage stellst, woran das liegt und was du dagegen tun kannst, ist dieser Artikel genau für dich geschrieben.

“Genieße dein Kind, es ist nur ein Mal klein!” Wer kennt ihn nicht, den Satz? 

Ja, unsere Kinder sind nur ein Mal klein, das stimmt wohl. Wenn du mehr als ein Kind hast, erlebst du die Zeit in den verschiedenen Entwicklungsphasen öfter.

Trotzdem, aber nur einmal mit jedem deiner Kinder.

“Dein Alltag ist ihre Kindheit”, auch so ein Satz, der keinem hilft. Im Gegenteil. 

Die Erwartungshaltung, man müsse seine Kinder genießen, löst bei mir großen Druck aus. Unverständnis ebenso.

Gibt es irgendjemanden, der oder die seine Kinder immer und jederzeit genießt? Ist das das Leben? Genießen?

 

Ob mit oder ohne Kinder, wir werden nie jeden Augenblick davon genießen.

Nicht mal den Großteil der Zeit, wage ich zu behaupten. Denn die Voraussetzungen, damit wir etwas genießen können, sind doch vielfältig.

Selbst, wenn die Bedingungen annähernd ideal wären, würde keine Mutter der Welt jeden Teil der Kindheit genießen.

Wo bleibt die Freude und der Genuss, wenn wir uns jahrelang nachts quälen, um aufzustehen und dann tagsüber unzählige Wutanfälle zu begleiten?

Wie sollen wir es genießen, wenn die anfallende Arbeit uns erdrückt? Und nein, liegen lassen ist für viele keine Option.

Wo bleibt die Zeit, um innezuhalten, wenn wir vom Job zum Kindergarten und wieder zurück hetzen?

Keine Zeit für soziale Kontakte und zum Austausch mit Erwachsenen haben?

Wo bleibt der Genuss, wenn wir es tagelang nicht schaffen, zu duschen oder uns die Haare zu waschen?

Bei einer tagtäglichen Anspannung ist es nicht verwunderlich, wenn Mütter davon berichten, dass sie nur noch gereizt und genervt vom Familienalltag seien.

Es ist nichts falsch mit dir, wenn du dein Kind gerade nicht genießt. 

genervt vom Kind, genervt vom Familienleben

 

Es ist sogar mehr als verständlich. Wenn du alleinerziehend bist und all das, was für zwei Menschen schon unglaublich anstrengend ist, alleine wuppst, kein Wunder, dass du dich erschöpft fühlst.

Falls du die Zeit mit deinen Kindern gerade nur gut hinter dich bringen möchtest und den Abend herbei sehnst, wenn du dich endlich ins Bett legen kannst, dann liegt das ganz bestimmt nicht an dir.

Es gibt kleine Stellschrauben, die du dir anschauen kannst, aber der Rahmen stimmt einfach für viele Alleinerziehende überhaupt nicht. Da kannst du noch so viel drehen und wenden, wie du willst, es ist einfach viel zu viel.

 

Wir können leichter unsere Kinder genießen, wenn:

…wir keine gesundheitlichen Einschränkungen haben.

…wir keine finanziellen Sorgen haben.

…wir keine ständigen Auseinandersetzungen führen müssen.

…wir uns gut aufgefangen fühlen.

…wir Raum für Verbundenheit haben.

…unsere Bedürfnisse ausreichend erfüllt werden.

…die Anforderungen an uns und unsere Ressourcen zusammenpassen.

…wir Zeit haben, innezuhalten und in uns zu spüren.

…wir nicht immer mit allem alleine dastehen.

…wir oder jemand anderes sich auch um uns kümmert.

 

Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär, wär das Leben halb so schwer…

All diese Dinge belasten Alleinerziehende oft noch mehr als Eltern in Paarbeziehungen. 

Da ist es nicht verwunderlich, dass der Satz “Sie sind nur ein Mal klein” öfters mal die Antwort provoziert: “Na zum Glück, ich so froh darüber!”

Dass der Satz “Genieße dein Kind” nicht selten zu Unverständnis und Fragezeichen bei der völlig überlasteten Mutter sorgt, sollte eigentlich niemanden mehr überraschen. 

genervt vom Kind, genervt vom Familienleben

 

Jetzt soll sie zu all dem auch noch so tun, als würde sie es genießen?

Dabei würden wir unsere Kinder wahrscheinlich genießen, wenn wir die Zeit und die Ressourcen dafür hätten. 

Aber all das, was mit der Elternschaft, leider meist vor allem mit der Mutterschaft, mitgeliefert wird, genießt kaum jemand. 

Schon mal genussvoll zig mal am Tag einem wegrennenden Kind die Windel gewechselt oder zum x-ten Mal ein mit Milch getränktes Kleidungsstück gewechselt? 

Oder wie sehr sorgt es wohl für Freude, ständig über die nächste Mahlzeit und die nächste Waschmaschinenladung nachzudenken? 

Der Blick für das Schöne kann bei all dem Trubel schon mal verloren gehen. Ich glaube, wir brauchen einen realistischeren Blick auf Elternschaft. 

Mama zu sein ist Arbeit. Viel Arbeit. Mama zu sein ist Schmerz, viel Schmerz. Mama zu sein ist Herausforderung und Verzweiflung.

Ja und Mama zu sein ist auch Freude, Genuss, Stolz und Spaß.

Es ist eine Aneinanderreihung von Phasen, auf die uns niemand wirklich vorbereiten kann. Es ist eine Aneinanderreihung von Herausforderungen und Problemen, über die niemand spricht.

Und klitzekleinen oder manchmal großen Glücksmomenten.

Ist dir schon mal aufgefallen, wie Mütter immer einen Satz hinterherschieben, wenn sie ehrlich über die Herausforderung mit ihren Kindern sprechen? 

Irgendwann sagt sie immer den Satz “Aber ich liebe meine Kinder!” Als ob das nicht gleichzeitig ginge, natürlich liebst du deine Kinder. 

Gleichzeitig kannst du dich gerade in einer Belastungssituation befinden, in der das Genießen deiner Kinder nicht offensichtlich ist.

 

 

10 Impulse, die dir bei Überforderung mit dem Familienalltag helfen können:

 

Überdenke deine Erwartungshaltung. 

Du musst deine Kinder nicht ständig genießen und du darfst genervt sein und vieles ungerecht finden.

Es ist nicht fair, dass so vieles auf deinen Schultern lastet und du dich dann auch noch schlecht fühlst, weil du dich beklagst.

Es liegt nicht an dir. Es liegt schon gar nicht an deinen Kindern. Du hast dir das so nicht ausgesucht. Deine Kinder haben sich das so nicht ausgesucht.

Ihr steht auf derselben Seite. Deine Kinder sind richtig, wie sie sind. Findest du einen Weg, wie du wieder mehr Freude mit deinen Kindern haben kannst? Du sie wieder mehr genießen kannst?

Kannst du die Gleichzeitigkeit akzeptieren? Genervt vom Familienleben und Freude darüber?

Am Ende sind es doch die ganz kleinen Momente, die uns für immer bleiben. Vielleicht kannst du üben, dich darauf zu fokussieren und dich freuen, wenn du dich gerade mal freuen kannst.

Ich bin in letzter Zeit mehr genervt, als mir lieb ist. Das liegt daran, dass es mir seit Monaten nicht so gut geht und meine Ressourcen krass am Limit sind. Mir immer wieder zu sagen, dass es wieder anders werden wird und nur das zu machen, was wirklich sein muss und was geht, hilft mir ein wenig.

Manchmal, wenn ich es schaffe, alles zur Seite zu schieben und mich auf das Hier und Jetzt mit meinem Kind zu fokussieren, ohne Agenda, ohne Plan, merke ich, wie gut mir das tut. Wie wichtig diese Momente sind, die leider gar nicht so leicht herbeizuführen sind.

 

Nutze die Chance, wenn dein Kind dich braucht und dich bei sich haben möchte.

Zumindest so oft du kannst. Denn das ist tatsächlich schneller vorbei, als uns lieb ist. Sie brauchen uns irgendwann anders und dann dürfen wir uns wieder anpassen und schauen, wie das mit dem Genießen geht.

Bis dahin, sei dir sicher, niemand genießt jeden Tag und in manchen Phasen ist es sehr schwer, überhaupt etwas zu genießen. Es kommen auch wieder andere Zeiten. Bis dahin darfst du es dir leicht machen. So leicht es eben geht.

 

Nichts bleibt wie es jetzt ist

Einerseits kann der Gedanke, dass Kinder schnell groß werden, Druck erzeugen und beängstigend wirken. Andererseits kann das Wissen darüber auch gelassener machen und für mehr Freude im Jetzt sorgen. Wenn dein Alltag gerade schwierig ist, kannst du dir sicher sein, dass es anders wird, schneller als du gucken kannst. Ob es besser wird, kann dir niemand sagen, aber es wird anders. Und ein klein wenig haben wir es in der Hand, in welche Richtung wir unser Familienleben lenken.

 

Schau dir Fotos und Videos von früher an

Wenn ich mir Videos aus den ersten Jahren nach der Geburt ansehe, ist all der Stress weit weg. Meine Tochter war so unglaublich lustig, unterhaltsam und herzerwärmend. Gleichzeitig sehr aktiv und risikobereit.

Heute kann ich mit ihr darüber lachen, dass sie alles in der Toilette versenkt hat oder zum Händewaschen ins Waschbecken gestiegen ist, um den Spiegel zu verzieren. Oder dass sie mich mit noch nicht zwei Jahren in unpassender Kleidung auf den Balkon ausgeschlossen hat und erst der Schlüsseldienst dem Ganzen ein Ende gesetzt hat.

Damals war das alles nicht lustig und hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Heute, 8 Jahre später sind es Erinnerungen, die ich nicht mehr missen möchte.

Vielleicht kannst du das Genießen noch nachholen, wenn du dir Fotos anschaust. Dabei wird dir eventuell auch ganz bewusst, auf welche Momente du in Zukunft vielleicht mehr im Hier und Jetzt fokussieren möchtest?

 

Nach und nach wieder mehr Raum für dich

Weißt du noch, wer du bist? Was du magst? Welche Musik dir gefällt und was du gerne isst?

Nachdem ich jahrelang im Auto Bibi und Tina und Benjamin Blümchen gehört habe, ohne es überhaupt zu hinterfragen, war ich eines Tages so von Karla Kolumnas Stimme genervt, dass ich meine Playlist erstellte und meinem Kind mitteilte, wie das in Zukunft lief. Halbe Strecke, meine Musik, die andere Hälfte ihre Wahl. 

Begeisterung sieht anders aus, aber tatsächlich war es gar kein Ding. Mittlerweile mag sie einige der Lieder auf meiner Playlist und lernt ganz nebenbei noch etwas englisch. 

Ich fing nach und nach an, meine Räume zu stecken und mit einer klaren Haltung zu kommunizieren. Ich schaue Nachrichten, entweder um 19 Uhr oder 20 Uhr. Wenn ich es um 19 Uhr nicht schaffe, kann ich um 20 Uhr nicht stundenlang mit Einschlafbegleitung dienen. 

 

Was macht dir mit deinen Kindern Spaß?

Was macht dir wirklich Spaß? Manche Spiele habe ich irgendwann angefangen, mich zu weigern, mitzuspielen. Ich schaue auch keinen der Bibi und Tina Filme zum fünften Mal mehr mit. Dann mache ich parallel lieber etwas, das mir guttut. 

Ich kritzele gerne und lese Bücher vor, die mir auch gefallen. Du musst nicht ständig etwas deinen Kindern zuliebe tun. Wenn du mit Freude bei einer Sache bist, dann werden sie meistens ganz automatisch Gefallen daran finden.

Je älter Kinder werden, desto mehr Überschneidungen wird es vielleicht geben. Was habe ich mich auf den ersten Kinderfilm gefreut, der mir endlich auch mal gefallen könnte.

Teile mit deinen Kindern Dinge, die dir Freude bereiten. Das können so einfache Dinge sein wie, laut Musik hören oder deine Lieblingsserie schauen. Rätsel machen oder Gesichter in Magazinen anmalen:-)

Bei uns ist es gerade Mr Bean anzuschauen und uns dabei kaputtzulachen.

 

Es ist ok, nicht ok zu sein

Es muss uns nicht immer gut gehen und wir müssen nicht immer mit einem Freudenschrei aus dem Bett springen. Vielleicht kannst du den Prozess genießen? Kinder zu begleiten ist ein Prozess, der mal leichter von der Hand geht und mal schwerer. All das gehört dazu und ist gut und richtig.

Wir entwickeln uns mit unseren Kindern und gestalten unser Leben, während wir sie begleiten.

Kleine Veränderungen können ein Schritt in die richtige Richtung sein.

 

Bist du nur noch genervt von deinem Kind?

Ist es nicht viel eher so, dass dein Kind der Tropfen auf den heißen Stein ist?

Stelle dir vor, dein Alltag wäre entspannter, stressfreier und es gäbe mehr Zeit und Raum für dich?

Sind es nicht die vielen Dinge um das Mutter sein herum, die dich nerven und dich an deine Grenzen bringen?

Schau dir an, welche Faktoren dich im Alltag immer wieder stressen und mache dir bewusst, dass dein Kind wahrscheinlich nicht die Ursache für dein Genervt sein ist.

Gestern Abend, als mein Kind endlich Zähne putzen sollte, stattdessen aber aus voller Seele gesungen, getanzt und geschauspielert hat, wurde mir das wieder sehr deutlich vor Augen geführt.

Eigentlich war das ein Anblick, wie eine Mutter ihn genießen sollte. Stress kam auf, weil meine To-do- Liste im Kopf mir gesagt hat, dass für diesen Spaß jetzt keine Zeit sei. Wie blöd ist das eigentlich?

Wieso kann ich mich in dem Moment nicht einfach über die unendliche Lebensfreude meines Kindes freuen? Wieso versuche ich immer wieder, sie in meinen Zeitplan zu quetschen?

In der Situation fühlte es sich an, als sei ich genervt vom Kind, aber bei genauerem Hinschauen war die Ursache natürlich eine ganz andere. Das ist einfach wirklich unfair meinem Kind gegenüber.

 

Werde Fan deines Kindes

Entdecke dein Kind jeden Tag neu. Beobachte es und lerne es wirklich kennen. Finde das Besondere. Jeder Mensch trägt Wunder in sich. Kannst du das Wunder in deinem Kind sehen? Mit dem richtigen Blick machen Kinder sprachlos. Ihre Art, die Welt zu sehen und ihr Umfeld wahrzunehmen ist einzigartig und kann uns helfen, unsere Welt auch noch mal neu zu betrachten.

 

Hilfe in Anspruch nehmen

Den Punkt wollte ich eigentlich wegfallen lassen. Weil du das schon selbst weißt. Und trotzdem tun es viele einfach nicht. Sich Hilfe holen. Schau dir dein Netzwerk an. Wie gut sind du und dein Kind eingebunden in fürsorgliche Strukturen und Bindungen? In meinem E-Book geht es genau darum. Schau gleich mal vorbei: E-Book: Weniger allein als Alleinerziehende (mit-kindern-reifen.de)

Vom Familienleben genervt sein ist mittlerweile schon leider der Normalzustand.

So kommt es mir zumindest vor. Gründe gibt es viele dafür, wie ich am Anfang des Artikels aufgeführt habe.

Es gibt viele strukturelle Gründe, die es Müttern schwer machen, ihre Kinder liebevoll, ohne Augenrollen und Seufzern zu begleiten.

Das ist nicht fair. Und das ist total blöd. Für Mütter und vor allem für die Kinder. Ich hoffe, dass die Ideen in dem Artikel nicht zu viel Druck erzeugen und dir helfen, dich Schritt für Schritt hin zu mehr Genuss und Freude im Familienleben zu bewegen.

Mein PDF Bringe deine Familie trotz Trennung auf einen guten Weg kannst du dir hier herunterladen und noch heute anfangen, den ersten Schritt zu machen.

Das PDF gibt dir erste Impulse, um:

  • Stark und selbstbewusst mit eurer Familiensituation umzugehen.
  • Dich zu sortieren und klarer zu sehen.
  • Verstehen, was dein Kind nach der Trennung der Eltern braucht.
  • Zu spüren, was du brauchst und deinen eigenen Bedürfnissen wieder mehr Beachtung schenken.

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