​„Einsam trotz Familie“, wird auf Google circa 170 mal eingetippt im Monat.

Viele verschiedene Variationen davon um ein Vielfaches öfter.

Sich als Mutter einsam zu fühlen ist keine Ausnahme. Für Alleinerziehenden sind die Herausforderungen um ein vielfaches größer.

Einsam und doch niemals allein.

Fremdbestimmt und so wenig Raum für eigene Bedürfnisse oder Wünsche. Mir ging es jahrelang so.

Oft habe ich mir ein buntes Umfeld gewünscht, mit Menschen, die auch mal spontan Zeit haben. Oder einem Wohnumfeld, das zu meinem Familienmodell passt. Menschen, die sich gegenseitig unterstützen. Ob beim Einkauf oder der Kinderbetreuung.

Wieso sitzen auf Spielplätzen immer mehr Erwachsene als Kinder, habe ich mich oft gefragt? Kann man daran nicht etwas ändern?

„Das kann doch nicht so schwer sein“, dachte ich mir regelmäßig. Aber das war es!  Ich wollte, aber konnte nicht.

Nach einigen Enttäuschungen, vielen kurzfristigen Absagen und langweiligen, einsamen Treffen, hätte ich am liebsten aufgegeben.

 

 

Meine Ressourcen waren begrenzt. Nie genug Zeit, nie genug Energie und schon gar nicht genug Nerven.

 

Sich noch mal aufraffen, um die Wohnung zu verlassen? An vielen Tagen in den Jahren der Kleinkindzeit war mir das alles einfach zu viel. Mal ganz davon abgesehen, dass nicht jedes Kind sich so einfach mal ins Bett legen lässt – egal von wem.

Deswegen sind viele alleinerziehende Mütter meist wenig flexibel und sitzen fast an allen Abenden des Jahres zu Hause.

Außer es gibt einen zweiten Elternteil, der sich wirklich kümmert und Verantwortung übernimmt. Das bringt dann aber eine weitere Aufgabe mit sich. Die alleinerziehende Mutter braucht dann wahrscheinlich auch noch Kontakte, die sie zu ihren kindfreien Zeiten kontaktieren kann.

In der Regel können Alleinerziehende das Kind nicht einfach mal beim zweiten Elternteil lassen und ausgehen, um Freund*innen zu treffen oder neuen Menschen zu begegnen.

Wenn du dich also alleine fühlst, aber mit deinem Partner*in zusammenlebst, bespricht gemeinsam, wie ihr dem Thema begegnen könnt. Ist dein*e Partner*in zufrieden mit eurer Situation? Fehlt ihm oder ihr auch etwas? Wie kann er oder sie dich darin unterstützen, wieder mehr auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten?

Oft sind Mütter zwischen Erwerbsarbeit und Carearbeit eingespannt und haben schlichtweg nicht die Zeit, sich um gute Beziehungen und Freundschaften außerhalb der Kernfamilie zu kümmern.

Die einsamste Zeit waren für mich die ersten zwei Jahre nach der Geburt. Ein Kind, das sehr betreuungsintensiv war und noch immer ist, ein Partner, der für alles mir die Schuld gab und ich, die alles richtig machen wollte. Und sich selbst dabei völlig verlor.

 

 

Die Trennung war da der einzige richtige Schritt.

 

Das klingt vielleicht nicht plausibel. Einsamkeit durch eine Trennung bekämpfen? Na ja, wenn alle Kräfte in den Erhalt einer nicht funktionierenden Partnerschaft fließen, bleibt am Ende des Tages nicht mehr viel übrig. Auch nicht von einem selbst.

Wo sind deine Energiefresser? Was kostet dich jeden Tag deine Kraft?

Woraus ziehst du Energie und wovon wünschst du dir mehr in deinem Leben?

Wie kannst du die Dinge minimieren, die dich zu viel Kraft kosten und wie kannst du mehr von den Dingen in dein Leben bringen, die dir Kraft spenden?

Denn eines ist sicher: Ein Bindungsdorf baut sich ab einem bestimmten Alter nicht mehr von alleine auf. Menschen zu finden, die gut zu uns passen, ist nicht immer einfach und allzu oft selten.

Deswegen ist es auch wichtig, sich klarzumachen ,dass nicht jeder in deinem Bindungsdorf unbedingt ein*e gute* Freund*in sein muss.

Da gibt es vielleicht eine Nachbarin, die dich immer mal wieder aufregt, die aber super gerne mit deinem, Kind spazieren geht und sich auch gut um es kümmert. Checkpot!

 

 

Du musst nicht jeden zu 100 % mögen, mit dem du oder dein Kind zeit verbringt.

 

Mir hat es da Leben um so einiges erleichtert als ich anfing, in jedem Menschen nach dem Guten zu suchen.

Überraschung: Ich habe es noch in jedem gefunden, bisher. Natürlich vertrauen wir unser Kind nur den Menschen an, bei denen wir ein gutes Gefühl haben. Das versteht sich von selbst, hoffe ich.

Nach der Trennung habe ich Stück für Stück wieder zu mir gefunden, gute und sichere Strukturen für mein Kind und mich entwickelt und unseren Alltag neu organisiert.

Ich wurde wieder offener und interessierte mich wieder mehr für die Menschen um uns herum. Außerdem wurde mir in den ersten Jahren des Alleinerziehendsein so richtig bewusst, wie wichtig ein Bindungsdorf ist.

Anfangs habe ich mich geschämt. Alle anderen fingen an, über ein zweites Kind nachzudenken und renovierten ihre Einfamilienhäuser mit Garten und Pool. Alle planten Geschwisterchen und die meisten hatten Omas, Opas, Brüder, Tanten und Onkel in der Nähe.

Ich hatte mich gerade getrennt und stand ziemlich alleine da.

Erst als ich offener mit meiner Situation umgegangen bin, hat sich vieles entspannt. Es ist kein Versagen, etwas zu beenden, was uns nicht guttut. Viel eher ist es etwas, auf das wir stolz sein können. Wenn du anfängst ,dich zu zeigen, wirst du feststellen, dass nicht alles Gold ist was glänzt.

Wenn wir uns verletzlich zeigen, traut auch unser Gegenüber sich, die Fassade ein wenig bröckeln zu lassen.

Letzten Endes ist das doch das, was uns tatsächlich einsam macht. Von Menschen umgeben zu sein, zu denen wir keine echte Verbindung spüren. Bei denen wir nicht wir selbst sein können oder wollen.

Es braucht gar nicht viele Menschen, auf die wir uns verlasen können. Ein paar nette Menschen, bei denen wir sein können, wie wir sind, genügen schon.

 

 

Die einsamen Wochenenden als alleinerziehende Mutter

 

An die einsamen Wochenenden alleine mit Kleinkind, die schon um halb 5 begannen und eeeeeendlos erschienen, kann ich mich noch sehr gut erinnern.

Die elend langen Tage und Wochen mit Erkältungen, stets an die Wohnung gebunden, alleine mit Kind. Hilfe wurde mir öfters mal angeboten mit: „Melde dich, wenn du etwas brauchst.“ Solche schwammigen Angebote helfen nur selten.

Mittlerweile habe ich gelernt, die Hilfe dann auch einzufordern. Zu fragen: „Hast du eine Idee, was du für mich übernehmen könntest?“

Der Gedanke: „Vielen Müttern geht es so an den Wochenenden. Auch Müttern in Paarbeziehungen“, half mir, auf Menschen zuzugehen und einfach nach den Plänen für die bevorstehenden Tage zu fragen.

Nicht selten freute mein Gegenüber sich über die Nachfrage und wir vereinbarten Treffen für uns und unsere Kinder. Es ist so viel einfacher, wenn wir nicht die einzigen Spielpartner*innen für unser Kind sind.

 

 

Bindungsdorf bedeutet für mich aber nicht nur Unterstützung und Hilfe.

 

Es bedeutet Vielfalt, Buntheit und Verbundenheit, Denkanstöße, Impulse, Möglichkeiten, gebraucht werden, Zugehörigkeit.

Wir brauchen die Begegnung mit Menschen, das Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit. Auch unsere Kinder brauchen dies.

Ja, ein Mensch, auf den dein Kind sich blind verlassen kann und der sich bedingungslos um es kümmert, genügt, damit es sich gut entwickeln kann.

Trotzdem profitieren Kinder von vielfältigen Beziehungserfahrungen. Und auch wir Mütter profitieren davon. Es tut uns einfach gut, uns auf Augenhöhe auszutauschen und uns mit Erwachsenen verbunden zu fühlen.

Je früher wir beginnen, das Dorf um uns und unsere Kinder herum zu bauen, desto besser.

Das ist vielleicht die eine Sache, die ich ein wenig bereue. In der Anfangszeit nach der Trennung habe ich auf unser Bindungsdorf kaum einen Fokus legen können. Mir fehlte schlichtweg die Energie, aber auch das Interesse.

Im Nachhinein denke ich, dass ich mich erst selbst in unserer Ein-Eltern-Familie zurechtfinden musste, bevor ich der Welt wieder begegnete. In den ersten Monaten nach der Trennung habe ich es mir erst mal gemütlich gemacht in unserer kleinen Welt.

Es gehört Mut dazu und kostet Überwindung, uns verletzlich zu zeigen. Über unsere Situation zu sprechen und uns neuen Menschen gegenüber zu öffnen.

Vor allem auch, weil es uns scheint, als ob alle außer uns in glücklichen Familien lebten, die sowieso kein Interesse an neuen Bekanntschaften hatten.

Andere Alleinerziehende kennenzulernen war gar nicht so einfach. Wahrscheinlich befanden die sich oft in ähnlich aussichtslosen Überlastungssituationen wie ich selbst.

Natürlich wurde mit fortschreitendem Alter meines Kindes und mit wachsendem Selbstbewusstsein meinerseits vieles einfacher.

 

 

Und so fing ich vor Jahren an, dieses kleine Bindungsdorf, Stück für Stück aufzubauen.

Diese Erfahrungen habe ich in mein E-Book „Weniger allein als Alleinerziehende“ fließen lassen.

Ich bin nach wie vor öfters mal allein mit Kind, aber einsam nur noch selten.

Wenn du noch heute beginnen möchtest, an deinem Bindungsdorf zu arbeiten, klicke auf das Photo des E-Book und erhalte weitere Informationen.

Einsam trotz Familie zu sein ist keine Seltenheit und nichts, wofür du dich schämen musst. Wir müssen endlich über dieses Thema offen sprechen. Für viele scheint es ein Tabuthema zu sein.

Dabei kann es jeden treffen, in jeder Lebensphase und in jedem Alter.

Gerade Mütter kennen das Gefühl von Einsamkeit. Alleinerziehende Mütter fühlen sich vielleicht sogar noch öfters einsam. Viele Menschen um uns herum zu haben bedeutet nicht, dass wir uns nicht einsam fühlen.

Wir brauchen die passenden Menschen um uns herum und ein Gefühl von Zugehörigkeit und Verbundenheit.

In dem Buch erfährst du, wo und wie du Kontakte zu neuen Menschen knüpfen kannst. Wer alles zu einem Bindungsdorf gehört und wie sich dieses mit dem alter der Kinder zwangsläufig auch anpasst und ändert.

Gerade jetzt, da meine Tochter älter wird, und häufig eigene Wege geht, merke ich, dass sich mein Bedürfnis nach Verbindungen verändert.

Da ergeben sich nicht mehr zufällig Gespräche auf dem Spielplatz oder beim Abholen aus dem Kindergarten. Auch bei den Hobbies der Kinder sind kaum noch Eltern anzutreffen.

Eine ganz neue Art von Einsamkeit, der aber viel einfacher zu begegnen ist. Weil Eltern mit größeren Kindern nicht mehr ganz so eingespannt sind und im Idealfall wieder über mehr Ressourcen verfügen als Eltern von Kleinkindern.

Die uns verbundenen Menschen sind wahrscheinlich immer im Wandel. Es kommen und gehen Menschen. Manche bleiben für lange, manche sogar für immer. Manche wachsen uns so richtig an Herz, mit anderen bleibt es her bei oberflächlichen Verbindungen.

Also, hast du Lust, mehr Verbindung in deinen Alltag zu holen und deinem Kind ein Angebot an Bindungen bereitzustellen, dann schau gleich hier vorbei, auf der Buchseite: Weniger allein als Alleinerziehende.

 

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