Die stille Gewalt * von Asha Hedayati

Ein sehr kurzweiliges Buch, das die Fakten der Situation an Familiengerichten anschaulich auf den Punkt bringt. 

Das Buch zeigt die Zusammenhänge auf und macht deutlich, wie wir dort ankamen, wo wir heute sind: ein Bild von getrennten Frauen, das falscher nicht sein könnte.

Dieses Buch geht uns alle an. 

Am Ende sollte es jedem Menschen in einer Gesellschaft möglich sein, sich zu trennen und danach sicher weiterleben zu können. 

Jedes Kind muss vor Gewalt geschützt werden. Aktuelle Strukturen und Entscheidungen an Familiengerichten und Institutionen machen dies unmöglich.

Die stille Gewalt von Asha Hedayati * gibt einen gut nachvollziehbaren Überblick über die vielen Dynamiken, die zu der Situation geführt haben, in der wir uns aktuell befinden.

Die Autorin geht unter anderem auf die verschiedenen Formen der Gewalt ein und lässt die wirtschaftliche Gewalt, die so oft keine Beachtung findet, nicht unerwähnt.

Im Gegenteil, anschaulich beschreibt sie, wie eng wirtschaftliche Abhängigkeit mit Gewalt verwoben ist.

Zu einer Zeit, in der mindestens jede 4. Frau einmal in ihrem Leben Gewalt in der Partnerschaft erleben muss, ist dies ein Buch, das jeder Mensch lesen sollte.

 

 

Wir alle kennen Opfer und Täter.

Vielleicht erkennen Menschen auch erst beim Lesen, dass sie selbst verschiedenen Formen der Gewalt in ihrer Partnerschaft ausgesetzt sind.

Das Buch verdeutlicht außerdem, dass Mütter es nicht richtig machen können.

Trennen sie sich nicht von einem gewalttätigen Elternteil, wird ihnen nicht selten vom Jugendamt mit Sorgerechtsentzug gedroht.

Trennen sie sich dann doch, wird es ihnen unmöglich gemacht, die Kinder vor dem gewalttätigen Elternteil zu schützen.

Denn dann kommt schnell der Vorwurf, die Mutter sei bindungstolerant und würde dem anderen Elternteil das Kind vorenthalten.

So geschehe es dann nicht selten, dass das Kind zum Vater umplatziert wird.

Die künstliche Trennung zwischen der Elternebene und der Paarebene ist absurd, wie das Buch deutlich macht.

 

 

Zu behaupten, Gewalt gegen die Mutter habe mit Gewalt gegen die Kinder nichts zu tun, ist falsch.

 Auch dies wird in dem Buch ausführlich erklärt und belegt.

Mein Rezensionsexemplar ist nun in weiten Teilen gelb markiert, weil einfach jede Seite wichtig und nicht zu viel ist.

Das mag ich auch besonders an dem Buch. Es ist kurz, prägnant und relevant!

Genau das, was ich als alleinerziehende Mama mit wenig Zeit lese. 

Die stille Gewalt ist ein wichtiges Buch, das längst überfällig war. Ich wünsche es mir auf die Schreibtische aller Richter*innen und allen, die für Kinder Verantwortung tragen.

 

Bleibt das Buch in meinem Regal?

Ja, es ist eines der wenigen, die ich behalte. Zum Nachschlagen. Als Diskussionsgrundlage und zum immer besser verstehen.

Buchcover "Die Stille Gewalt" von Asha Hedayati, Familiengerichte, Streit vorm Familiengericht, bindungsintolerante Mutter, Jugendamt, Sorgerechtsentzug, Nachtrennungsgewalt, wirtschaftliche Gewalt*

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