Kind schaut unter der Bettdecke hervor und hält die Augen zu, Einschlafbegleitung wie lange? Wann Einschlafbegleitung abgewöhnen?

Mein Kind ist in einem Alter, in dem viele Eltern erwarten, dass es alleine einschlafen würde.

Lange habe ich die Abende herbeigesehnt, an denen mein Kind sich ins Bett legt und nach einer Geschichte zufrieden und alleine einschläft.

Tatsächlich tue ich das zehn Jahre später immer noch manchmal. Das Herbeisehnen.

Glaube mir, ich habe schon vieles ausprobiert. Gerade als Alleinerziehende wäre mir die Stunde am Abend wichtig.

Aber es bringt ja alles nichts, Ruhe ist erst, wenn mein Kind schläft und das tut es nun mal am schnellsten, wenn ich dabei bleibe. 

Die Frage, wie lange ein Kind eine Einschlafbegleitung braucht, ist also sehr individuell.

Außerdem ist es ein Abwägen darüber, welcher Weg der richtige und der einfachste für deine Familie ist.

 

Braucht dein Kind die Einschlafbegleitung oder ist es eher ein Wunsch?

 

Der Wunsch, beim Einschlafen nicht alleine zu sein, ist natürlich zu respektieren und nachvollziehbar. Wenn dein Kind jedoch die Einschlafbegleitung tatsächlich nicht braucht und du gerne Feierabend hättest, dann könnt ihr langsam, Schritt für Schritt neue Einschlafrituale einführen.

Vielleicht könnt ihr vereinbaren, dass an bestimmten Abenden in der Woche die Einschlafbegleitung kurz ist und das Kind dann anschließend mit einem Hörspiel einschläft.

So könnt ihr dem Kind langsam die Einschlafbegleitung abgewöhnen. Mit Druck funktioniert das nicht. Alles schon versucht.

Das war nicht schön. Weder für mich, noch für mein Kind. aber manchmal ist am Ende des Tages keine Energie mehr übrig.

Besprich mit deinem Kind, was es braucht, um alleine in den Schlaf zu finden.

Uns hat zwischendurch mal ein Wollknäuel dabei geholfen. Ein Ende blieb bei meiner Tochter, das andere nahm ich mit ins Wohnzimmer. Quasi ein Sichtbarmachen unserer Verbindung. Das hat meiner Tochter gefallen und ihr geholfen, sich nicht alleine zu fühlen beim Einschlafen.

 

Die Einschlafbegleitung dauert ewig

Ja, ich sehe dich. Auf die Abende, an denen die Einschlafbegleitung ewig dauerte und ich innerlich immer unruhiger wurde, bis ich irgendwann genervt meine Wut nicht mehr zurückhalten konnte, bin ich nicht stolz. Es kocht langsam innerlich hoch und irgendwann läuft man über.

Beim 105. Versuch des Kindes, das Einschlafen hinauszuzögern, sind die besten Vorsätze irgendwann dahin.

Was hat mir aus der Wut geholfen? Annahme der Situation. Tatsächlich zog sich die Einschlafbegleitung immer dann am längsten, wenn ich Pläne hatte und den Kopf voller To-dos. Am entspanntesten lief es, wenn ich mich ohne Zeitdruck darauf eingelassen habe und selbst innerlich zur Ruhe kam.

 

Was kannst du also tun, um dich bei der Einschlafbegleitung zu entspannen? 

Dein Kind merkt sofort, wenn du eigentlich lieber woanders wärst. Kannst du die Zeit vielleicht sogar für dich nutzen?

Mittlerweile liege ich mit dem Kopf am anderen Ende des Bettes und lese ein Buch, oft die einzige Zeit des Tages, in der ich in Geschichten eintauchen und konzentriert lesen kann. Wenn ich dann dabei einschlafe und all die To-dos auf den nächsten Tag verschiebe, bin ich fein damit.

Dann war ich eben einfach müde und habe schlaf gebraucht.

Sowieso war es für mich life-changing, als Alleinerziehende meinen Schlaf als das zu betrachten, was er ist: überlebensnotwendig.

Das Leben als Alleinerziehende läuft für mich um etwas entspannter, wenn ich ausgeschlafen bin.

Nimm den Druck raus

Je mehr du willst, dass dein Kind schneller einschläft, desto länger wird es brauchen. Ich schreibe aus Erfahrung von zehn Jahren Einschlafbegleitung

 

Bis wann solltest du dein Kind also in den Schlaf begleiten?

So lange, wie dein Kind es braucht und es für dich machbar ist. 

Wenn du merkst, dass dein Kind die Begleitung eigentlich brauchst, du diese aber nicht mehr gewährleisten willst oder kannst, dann probiert neue Strategien aus.

Wenn ein Kind die Einschlafbegleitung eigentlich nicht so richtig braucht, aber gerne möchte, dann kannst du mit deinem Kind besprechen, wie ihr in Zukunft das Einschlafen gestalten werdet.

Welches Bedürfnis steckt bei deinem Kind dahinter? 

 

Einschlafbegleitung bei Kindern unter 3 Jahren

Kleine Kinder brauchen oft eine Einschlafbegleitung. Schau hier unbedingt auf dein Kind und prüfe, wie du es am besten begleiten kannst. Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass dein Kind beim Einschlafen nicht alleine sein möchte.

Meine Tochter ist in den ersten zwei Lebensjahren fast nur in der Trage, auf unserem Bauch oder im Kinderwagen eingeschlafen.

Tatsächlich erinnere ich mich noch an Tage, an denen ich meine Tochter ins Auto verfrachtete, damit sie beim Autofahren einschlafen, und ich mich am nächstbesten Parkplatz erholen konnte.

Die meisten Kinder schlafen wahrscheinlich einfacher ein. Aber wenn du auch ein Kind hast, das Schwierigkeiten hat, einzuschlafen, lasse es nicht allein. Ein Kind kann nicht lernen, alleine einzuschlafen, wenn es seine Eltern braucht. Es weiß auch nicht, dass du immer noch da bist, auch wenn es dich nicht sieht.

Auch der Föhn und der Staubsauger waren lange Zeit bei unserer Einschlafbegleitung mit dabei. Mittlerweile gibt es Apps, die diese Geräusche nachahmen. Für manche Kinder ist das gleichmäßige Rauschen beruhigend

Ich weiß, dass die ersten Jahre sehr anstrengend sein können, wenn dein Kind Probleme mit dem Einschlafen hat.

Wenn du alleine mit deinen Kindern lebst, ist es doppelt belastend ein Kind zu haben, das schlecht schläft. Hole dir Hilfe und Beratung, bevor du nicht mehr kannst. Alternativ binde den zweiten Elternteil von Anfang an mit ein in die Abendroutinen der Familie.

 

7 Tipps, wie du die Einschlafbegleitung langsam beenden kannst:

 

  • Geht es ihm um Nähe und Geborgenheit und könnt ihr dieses Bedürfnis vielleicht schon vor der Zubettgehzeit stillen? Wie könntet ihr die Abendroutine gestalten, um das Zubettgehen und das Einschlafen zu erleichern?

 

  • Hat dein Kind vielleicht Angst im Dunkeln und könnte ein kleines Licht helfen und ein besonders kuscheliges Kuscheltier? Sprich mit deinem Kind über die Gründe, weswegen es ihm so schwerfällt einzuschlafen. Wenn es noch zu klein ist um dir das mitzuteilen, hilft nur ausprobieren.

 

  • Ist es ihm zu leise beim Einschlafen und würde ein Hörspiel helfen? Oder wenn es dich im Hintergrund in der Wohnung noch hören könnte. Manchen Kindern hilft es, die Eltern zu hören, während sie versuchen, einzuschlafen.

 

  • Braucht es, dass jemand seine Füße krault beim Einschlafen und könntet ihr das vielleicht schon etwas früher einbauen? Zum Beispiel beim abendlichen Fernsehprogramm oder beim Vorlesen einer Geschichte?

 

  • Fühlt es sich alleine und hat Angst vor der langen Trennung durch den Schlaf? Schlaf kann sehr beängstigend sein für ein Kind. Sag ihm, dass du später nochmal kommst und es auf die Stirn küsst. Oder dass ihr euch im Traum trifft. Dass du es morgen auf seine bevorzugte Weise wecken wirst oder dass du es in der Nacht nochmal zudecken wirst. Fokussiere also auf den nächsten Berührungspunkt und nimm den Fokus weg von der Trennung. 

 

  • Lass dein Kind in deinem T-Shirt schlafen oder gib ihm irgendetwas, das nach dir riecht. So kann es leichter an der Verbindung festhalten. Gib deinem Kind ein Ende einer Schnur und sag ihm, dass du das andere Ende festhalten wirst, bis es schläft.

 

  • Schau dir unbedingt eure Abendroutine noch mal an. Fährt dein Kind abends langsam runter oder geht es total aufgedreht Richtung Bett? Wie kannst du den Abend ruhiger strukturieren und das Kind schon vor dem Einschlafen darauf einstellen?

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Nutze die Einschlafbegleitung für dich

Für uns habe ich festgestellt, dass es am sinnvollsten ist, wenn ich die Zeit, bis meine Tochter eingeschlafen ist, für mich nutze. Sie kann zwar mittlerweile ohne Einschlafbegleitung einschlafen, aber das dauert ewig. Es fällt ihr wesentlich leichter, wenn ich ihr helfe, sich zu regulieren und ihre Gedanken zu stoppen. 

Sonntags schläft sie immer mit einem Hörspiel und ohne mich ein. Das ist in Ordnung, dauert aber lange, was zur Folge hat, dass der Schulstart eher schleppend geschieht.

Deswegen bleibe ich an den meisten Abenden dabei, bis sie schläft und entspanne selbst dabei. Mittlerweile tut es mir gut, dazu verdonnert zu sein, wenig zu machen.

Bei der Einschlafbegleitung komme ich runter und kann meine Gedanken sortieren oder lesen. Das geht aber erst, seitdem ich alles andere losgelassen habe. 

Die Küche räume ich mittlerweile auf, bevor ich mein Kind ins Bett bringe. Weil es einfach mein Bedürfnis ist, morgens in eine aufgeräumte Küche zu kommen. 

 

Alleinerziehende bei der Einschlafbegleitung

Oft liegt auf Alleinerziehenden ein großer Druck mit im Bett bei der Einschlafbegleitung ihrer Kinder. Wenn du mehr als ein Kind in den Schlaf begleiten musst, ist die Herausforderung sicher noch mal größer. Manchen hilft dann ein Geschwisterbett, kommt natürlich auf die jeweilige Konstellation an.

Mittlerweile sehe ich es als entlasten an, dass da niemand auf mich wartet, bis das Kind endlich schläft. Das war nicht immer so, aber die Situation anzunehmen, wie sie ist, hat mich sehr entspannt und Gelassenheit in die Situation am Abend gebracht.

Schau dir euren Alltag an und stelle ihn vielleicht dementsprechend um, dass die dir wichtigen Dinge vorm Einschlafen erledigt sind. So kannst du mit weniger gedanklichen Ballast in die Einschlafbegleitung starten. Ich wünsche dir, dass du dabei vielleicht sogar entspannen kannst und die Dauer der Begleitung dann immer kürzer wird.

Noch ein Gedanke, der mich an besonders anstrengenden Abenden beruhigt, zum Schluss: Dein Kind wird nicht für immer Einschlafbegleitung brauchen.

Und vielleicht kommt irgendwann der Abend, an dem dir genau das fehlen wird. Dein Kind in den Schlaf zu begleiten. Für es da sein zu dürfen und ihm die Sicherheit geben zu können, die es braucht.

Bis dahin wünsche ich dir die Unterstützung, die es nun mal braucht, um ein Kind zu begleiten und die Zeit und Pausen, um dich auch um dich kümmern zu können.

 

Wenn du dein Leben als Alleinerziehende leichter gestalten möchtest, dann ist mein PDF „Leichter Leben als Alleinerziehende“, das du dir durch Eintragen deiner Emailadresse, sichern kannst, ein guter Anfang. Manchmal reichen ein paar wenige Impulse um erste Schritte in eine bessere Zukunft zu machen.

Das PDF hilft dir dabei:

  • Stark und selbstbewusst mit eurer Familiensituation umzugehen.
  • Dich zu sortieren und klarer zu sehen.
  • Verstehen, was dein Kind nach der Trennung der Eltern braucht.
  • Zu spüren, was du brauchst und deinen eigenen Bedürfnissen wieder mehr Beachtung schenken.

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