Alleinerziehend ohne Hilfe zu sein, ist eine sehr belastende Situation, die viele Alleinerziehende auf Dauer in die Erschöpfung, oder sogar einen Burnout führt.
Gerade, wenn du an deine Grenzen kommst, ist vielleicht das Letzte, an das du denkst, dir ein Dorf aufzubauen.
Denn das braucht Zeit und Ressourcen. Dieser Artikel gibt dir einen ersten Impuls damit du erste Schritte gehst, um dir ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen.
Als Alleinerziehende haben wir bereits genug zu tun. Und jetzt komme ich um die Ecke und erzähle dir was von Bindungsdorf.
Ich kenne all die Hürden, die uns davon abhalten, uns um unser Netzwerk zu kümmern:
Keine Zeit, keine Energie, so viele Enttäuschungen, keine verlässlichen Kontakte, sich ausgegrenzt fühlen inmitten all der „intakten“ Familien, der innere Schweinehund und…die lieben alten Glaubenssätze.
Ich war da – habe das alles gesehen…und trotzdem, ich bleibe dabei. Fange morgen an, dein Bindungsdorf zu gestalten.
Als ich mich damals mit Kleinkind wiederfand, überlastet und allein, 2 Stunden von meiner Herkunftsfamilie entfernt, wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte.
Natürlich hat sich mein Netzwerk nun, mit dem Alter meines Kindes mitentwickelt, angepasst und verändert.
Gerade stehe ich wieder an einem Punkt, an dem sich mein Dorf wandelt. Die Spielplatzfreundschaften haben sich größtenteils in Luft aufgelöst.
Nun geht es darum, Menschen zu finden, bei denen ich nicht nur Mama bin, sondern auch einfach nur Andrea.
Beim Schreiben meines E-Books „Weniger allein als Alleinerziehende“ habe ich mir mein Dorf genau angeschaut und mir überlegt, auf wen ich bauen kann und wie sich diese Kontakte entwickelt haben.
Alleinerziehend ohne Hilfe zu sein ist kein Zustand, den du aushalten musst.
Wo erfahre ich Unterstützung und wo unterstütze ich?
Woher bekomme ich hin und wieder freie Zeit für mich und wie habe ich mir diese mit der Zeit ausgebaut?
Als meine Tochter klein war, hab ich sehr viel Fokus auf die Beziehungen zu ihrem Vater und den Großeltern gelegt. Das war nicht immer einfach und hat einiges von mir abverlangt.
Im Nachhinein hat es sich aber für alle gelohnt. Meine Eltern freuen sich über die Beziehung zu ihrer Enkelin und meine Tochter freut sich mittlerweile darüber, mal ein paar Tage alleine in Ferien zu gehen.
Dass ich mich über die freie Zeit freue, brauche ich hier sicher nicht zu erwähnen.
Ihr Vater lebt mittlerweile über 1000 km entfernt. Bei den seltenen Treffen können die beiden aber an ihre Beziehung, die sie in den ersten Jahren vertieft haben, anknüpfen. Darüber wundere ich mich jedes Mal erneut.
Die größte Unterstützung habe ich aber durch die Familien der Freundinnen meiner Kleinen. Und auch das kam nicht von heute auf morgen.
Worauf kam es dabei an?
Wirklich zu schauen, welche Menschen zu uns passen. Welche Kinder passen zu uns und welche Familien haben ähnliche Werte?
Dabei erfreue ich mich über einen guten Riecher.
Klar, manchmal lag ich daneben und man hat sich wieder auseinandergelebt. Corona und der Lockdown haben das Ganze sicher auch noch erschwert.
Doch im Prinzip reichen doch schon 1-3 Familien, um sich gegenseitig zu unterstützen und nicht so alleine zu sein.
Wie ergeht es dir mit deinem Netzwerk? Bist du mit den Kontakten, die ihr habt, zufrieden? Fühlt sich dein Kind eingebettet in ein Netz fürsorglicher Verbindungen?
Es ist ganz normal, dass dies erst mit der Zeit wächst und oft nicht von Anfang an da ist.
Spätestens mit dem Kindergarteneintritt erweitert sich das Bindungsnetz der Kinder.
Die Erzieherin meiner Tochter war jahrelang eine sehr wichtige Bindungsperson für meine Kleine und sie bekommt auch heute noch, nach 4 Jahren regelmäßig Briefe.
Denn eine Verbindung, die mal in die Tiefe ging, kann ein Leben lang bestehen bleiben und uns tragen.
Erzähl doch mal: Wünschst du dir neue Kontakte? Tust du schon etwas dafür? Oder fällt es dir so schwer, wie vielen?
Wenn du noch heute beginnen möchtest, euer Bindungsdorf zu gestalten, schau doch mal bei meinem E-Book vorbei:
Weniger allein als Alleinerziehende. Sei dir sicher: dass du mit dem Wunsch nicht alleine bist. Ganz viele Familien, ob Ein-Eltern-Familie oder nicht, fühlen sich überlastet und allein gelassen.
Lasst uns das gemeinsam ändern.
Ich überlege aus Wohnungsnot aufs Land zu ziehen mit meinen beiden Kindern. Ist das leichtsinnig? Dort gibt es weit und breit erstmal keine Menschen und wenn weiß ich ja noch nicht ob wir matchen. Außerdem lebt der 70 jährige Vermieter dort alleine, ist aber auch nicht so fit und kennt sich nicht mit Kindern aus… Würdest du das Risiko für ein gutes Zuhause trotzdem eingehen?
Ich bin da eine schlechte „Beraterin“, da ich sehr schwer, solche grundlegenden Entscheidungen treffen kann und sehr auf Sicherheit bedacht bin. Höre mal in dich rein. Was du schreibst, hört sich nicht so an, als wärst du überzeugt, dass das das Richtige ist? Welch Alternativen könnte es geben? Muss es genau der Ort sein oder gibt es vielleicht andere? Findest du vielleicht Projekte, die für Alleinerziehende geeigneter sind?
Als alleinerziehende ist meiner Meinung nach das Netzwerk sehr wichtig. Unterstützung im Alltag u.ä. Welche Hilfsangebote gibt es vor Ort?
Was steckt hinter dem Wunsch, sich örtlich zu verändern? Gibt es irgendwo Freunde/Familie, in deren nähe du ziehen kannst? Vielleicht hilft dir eine Für/Gegen Liste. Was spricht für den Umzug, was dagegen?
Welches Bauchgefühl hast du bei dem Mann, der in dem Haus wohnt? Es gibt ganz tolle, ältere Menschen, die sich gerne auch mal um Kinder kümmern oder spaß mit ihnen haben. Und dann gibt es die, die sich gleich gestört fühlen. Ich hoffe, die Denkanstöße helfen ein wenig. Liebe Grüße und lass mich doch wissen ,wie du dich entscheidest. Alleinerziehend zu sein kann sehr einsam sein, in einem Dorf, in dem man niemanden kennt, ist die Herausforderung, Anschluss zu finden, sicher gegeben. Was nicht heißen soll, dass es nicht auhc total gut werden könnte.