Kleinkinder und Vorschulkinder werden so oft falsch verstanden und es tut mir im Herzen weh, das mit anzusehen.

Ja ich tue meiner Tochter auch öfters mal Unrecht, weil eben alte Muster mit mir durchgehen.

Trotzdem versuche ich, die Situationen zu erfassen und durch ihre Augen zu sehen.

Über das Spielprinzip und den Drang der Kleinen zu spielen habe ich ja schon öfters mal geschrieben. Ich bin so begeistert, wie sehr mir das meinen Alltag erleichtert.

Zu wissen, dass ich es mir schenken kann, moralische Diskussionen mit ihr zu führen oder an ihren Verstand zu appellieren.

Der Alltag mit deinem Klein- und Vorschulkind kann leichter werden und Spaß machen. Zumindest hin und wieder.

Wenn…Dann …- Sätze komplett zu unterlassen und einfach an ihren Spieltrieb zu appellieren.

Gestern:

Von „Igitt, Mama, Kiwi, wie eklig!“ hin zu: „Geh weg, das ist meine Kiwi, ich esse die ganz alleine!“ mit nur einem Satz von mir.

„Gar nicht schlimm, dass du sie nicht magst. Umso besser, dann kämpft die Kiwi eben mit meinen Zahnmonstern und nicht mit deinen.“

Das nach Hause gehen vom See war lange Zeit eher schwierig. Trotzdem habe ich noch nie mit dem beliebten Angst machen gespielt.

„Wenn du jetzt nicht kommst, gehe ich alleine…“ so ziemlich das Schlimmste was man zu einem Vorschulkind sagen kann.

Deinem Kind zu drohen, dass du es allein lässt, funktioniert vielleicht auf den ersten blick.

Wenn du genau hinschaust, siehst du, dass du mit seinen schlimmsten Ängsten spielst.

 

Seitdem ich aus dem Nachhause gehen ein Spiel mache, klappt es super.

„Wetten, dass ich zuerst alle Sandspielsachen eingepackt habe?“

Es gibt so viele Wege, aus den Dingen, die wir uns von unseren Kindern wünschen, ein Spiel zu machen.

Da ist unsere Kreativität gefragt. Und unsere Fähigkeit, uns zu adaptieren. Wenn etwas drei Mal nicht geklappt hat, dann wird es auch beim vierten Mal nicht klappen.

Also dann müssen wir, als Erwachsene einen anderen Weg wählen.

Die Kleinen machen das alles nicht mit Absicht, sie testen auch keine Grenzen und sie wollen uns auch nicht auf die Probe stellen. Sie wissen es nicht besser und können es nicht anders.

Verzweifelten Müttern, deren 3,5-Jährigen nicht aufräumen wollen und die jegliche Erklärung kaltlässt kann ich da nur sagen:

Das Kind versteht diese Erklärungen nicht. Es lebt im Hier und Jetzt.

Nur weil wir ihm nach dem Aufräumen etwas in Aussicht stellen heißt das noch lange nicht, dass es plötzlich das „Prinzip Arbeit“ versteht und schön das macht, was wir von ihm verlangen.

 

 

Macht ein Spiel daraus! Oder räumt selbst auf.

Kinder wollen es ihren Bindungspersonen recht machen. Sie wollen ihnen gefallen. Das ist die natürliche Kraft, die das, was wir unter Erziehung verstehen, überflüssig macht.

Wie oft rufen wir aus einigen Metern Entfernung dem Kind zu, was es unserer Meinung nach tun soll.

Wir vergessen es meist bei so kleinen Kindern, erst die Beziehung zu aktivieren.

Wenn es nämlich gerade mit etwas anderem beschäftigt ist, will es uns nicht recht machen. Also gilt auch hier, das Kind erst einsammeln.

Wir gewinnen ihre Augen und ein, zwei Nicken, bevor wir sie um etwas bitten.

Wenn ich meine Kleine vom Kindergarten abhole, ist sie ganz stark an ihre Erzieherin gebunden und an ihre Freundin.

Es ist mir nahezu unmöglich, sie dazu zu bringen, das zu tun, was ich möchte, bevor ich sie einsammle.

Ich gehe runter zu ihr, versuche, Augenkontakt herzustellen. Das ist oft schon eine große Herausforderung. Sobald ich den Augenkontakt habe, frage ich sie etwas, das mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Nicken beantwortet wird.

Da taut sie dann schon langsam auf und die Bindung wird aktiv.

Das wird immer leichter, je älter sie wird. Je älter ein Kind wird desto mehr Wege hat es, bei Trennung an seinen Eltern festzuhalten.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel rüberbringen, was ich meine.

 

Mit Kleinkindern gilt:

Verstand aus und Spaß an. Habt einfach Spaß mit euren Kindern, lasst 5 gerade sein und seid euch sicher, dass die Natur den Rest erledigt. Stimmt die Beziehung läuft die Kooperation viel einfacher.

Viele Dinge, die wir unseren Kindern beibringen wollen sind eine Frage der Reifwerdung und nicht eine Frage des Lernens….

 

 

 

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