Frau springt am Strand in die Höhe, Arme und Beine von sich gestreckt, Text: 3 Erkenntnisse, die mein Leben als alleinerziehende leichter gemacht haben. leichter Leben, weniger Stress als alleinerziehende, das solltest du nach der Trennung mit Kindern wissen

Es gab ein paar Erkenntnisse und Aha-Momente nach der Trennung, die unseren Alltag leichter und schöner gemacht haben. 

In diesem Artikel teile ich mit dir, welche Erkenntnisse dies bei mir waren und wie sie unser Leben in unserer Ein-Eltern-Familie besser gemacht haben.

Wenn du deine Erkenntnisse mit mir und meinen Lehrerinnen teilen möchtest, kommentiere unter diesem Artikel.

Alles wird einfacher mit mehr Gemeinschaft und mehr Austausch. Lasst uns voneinander lernen und es frisch getrennten Müttern leichter machen.

So, nun zu den drei Erkenntnissen.

 

1. Ich bin nur für MEINE Beziehung zu meinem Kind und für die Beziehung meines Kindes zu mir verantwortlich. Punkt!

 

Wenn mein Kind andere Menschen in seinem Umfeld ablehnt, dann ist es nicht meine Schuld und auch nicht meine Verantwortung, diese Beziehungen aufzubauen oder zu verbessern.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Es ist ganz normal, dass kleine Kinder ihre primären Bezugspersonen haben und andere Personen erstmal ablehnen.

Neue Menschen werden von bestehenden vertrauten Personen eingeführt und dem Kind vertraut gemacht.

Hier ist es unsere Aufgabe als primäre Bindungsperson, unser Kind darin zu unterstützen, weitere Beziehungen aufzubauen. Zum Beispiel zu den Betreuungskräften im Kindergarten, Nachbarn oder Nachbarinnen und Babysittern. Also dem Kind fremde Personen.

Wenn dein Kind den zweiten Elternteil abzulehnen scheint und es dafür keine offensichtlichen Gründe gibt, kannst du erstmal annehmen, dass es ganz natürliches Verhalten ist und dein Kind Unterstützung braucht.

Aber eben nur, wenn der zweite Elternteil Verantwortung übernimmt und in die Beziehung zu dem Kind investiert. Es ist nicht deine Aufgabe, fehlendes Engagement des zweiten Elternteils auszugleichen und hart dafür zu arbeiten, dass das Kind eine Beziehung zu diesem aufbaut.

Es ist auch nicht deine Aufgabe, dich für das Verhalten des Kindes zu rechtfertigen oder dem anderen Elternteil zu erklären, wie eine Bindung aufgebaut werden kann.

Auch musst du das Kind nicht zu jedem Umgang auf dem Silbertablett präsentieren. (Been there, done that!) Ausgeschlafen, sauber und mit gepacktem Rucksack mit genug Essen, Trinken und Sonnencreme und genauen Instruktionen, wann, wie und wo gegessen und eingecremt wird. Loslassen war nicht leicht.

Helfen und unterstützen: ja. Der Beziehung im Weg stehen: auf keinen Fall! Die Aufgaben und Beziehungsarbeit für den zweiten Elternteil übernehmen: Nein, nein und nochmals nein!

Meine zweite Erkenntnis, die mir das Leben als Alleinerziehende das Leben leichter gemacht hat:

 

2. Ich bin nicht dazu da, mein Kind glücklich zu machen.

 

Zu verstehen, dass alle Paletten der Gefühle wichtig und richtig sind und dass es kein Lebensziel sein kann, ständig glücklich zu sein, hat mir sehr geholfen, besser mit der Trauer und der Wut meiner Kleinen umzugehen.

Mich nicht mehr verantwortlich dafür zu fühlen, dass sie glücklich ist, hat mir sehr viel Stress und Sorgen genommen. Denn ist ja so: Kein Mensch ist ständig nur glücklich und ohne Schatten gibt es nunmal auch kein Licht. Keine Freude ohne Trauer darüber, dass auch die besten Momente irgendwann zu Ende gehen.

Ich bin ein Elternteil und habe ganz sicher sehr viel Einfluss darauf, welche Kindheit meine Tochter erlebt. Ich bin aber eben auch NUR ein Elternteil.

Es gibt noch einen zweiten Elternteil, es gibt Lehrer und Lehrerinnen, Freunde und Freundinnen. Mein Kind hat sehr viele Begegnungen mit sehr vielen Menschen und die machen sie nicht immer glücklich.

Was ist aber meine Aufgabe, wenn es nicht die ist, mein Kind glücklich zu machen?

Der Leuchtturm zu sein, der es auch durch unschöne Erfahrungen navigiert. Der Hafen, an dem es all seine Erfahrungen und Erlebnisse verarbeiten kann, und der Puffer zwischen den Erwartungen des Umfeldes und meinem Kind. So sehe ich meine Rolle jedenfalls seitdem ich mich mit der Entwicklung von Klein- und Vorschulkindern beschäftigt habe.

So kann es sich in aller Ruhe entwickeln und die Widerstandskraft entwickeln, die es in seinem Leben brauchen wird.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich das, was ich in meinem Kopf wusste, auch wirklich gespürt habe. Erst dann wurde vieles wirklich entspannter.

 

3. Kinder wachsen nicht schneller, wenn man an ihnen zieht

 

Den Spruch hat jede schon mal gehört und trotzdem werden wir auf Schritt und Tritt damit konfrontiert, dass an unseren Kindern herumgezogen wird.

Kaum ein 4-jähriges, dessen Stifthaltung bei der Vorschuluntersuchung nicht bemängelt wird. 

In der Kita wird schon von Bildung gesprochen und das freie, unstrukturierte Spiel in altersgemischten Gruppen kommt an jeder Ecke zu kurz.

Wir ziehen und ziehen und wissen es doch eigentlich besser. Es war mir ein Leichtes, mein Kind vom Vorschulprogramm abzumelden und ihm mehr Zeit zum Spielen oder Werkeln mit der Lieblingserzieherin zu ermöglichen. Weil diese Erkenntnis vom Ziehen mich von innen heraus verändert hat.

Wenn ich doch weiß, was Kinder für eine gesunde Entwicklung brauchen, warum sie dann in Programme stecken, die sie stressen und in deren Rahmen sie sich eben nicht entwickeln?

Es gibt sicher Kinder, die von Förderung profitieren, aber eben nicht alle.

Als Expertin fürs eigene Kind dann entscheiden und sagen zu können, dass wir eben nicht alles mitmachen, nur weil viele es machen, hat uns einige Termine erspart, meinem Kind sehr viel Zeit zum Spielen beschert und mich einfach nur entspannt.

Das zusätzliche Jahr im Kindergarten hat ihr die nötige Zeit für Reife gegeben und ich bin jedes Jahr aufs Neue dankbar, das Rückstellen der Einschulung entgegen aller Expertenmeinungen durchgesetzt zu haben.

Denn jedes Kind entwickelt sich im eigenen Tempo und für Entwicklung und Reifung braucht der Mensch Bindung und Zeit.

*Disclaimer: Solltest du Bedenken oder Sorgen haben, dass dein Kind nicht altersgerecht entwickelt ist oder dass es Probleme hat, die andere Kinder in dem Alter nicht haben, sprich mit eurem Kinderarzt. Ich möchte hier in keinster Weise Förderung oder frühes Eingreifen verhindern. Es gibt Kinder, die von früher Förderung und Unterstützung profitieren.

Vielleicht bringt eines meiner Erkenntnisse etwas mehr Entspannung in euren Alltag. Ich würde mich jedenfalls freuen.

Gibt es etwas, dass dir deinen Alltag leichter gemacht und die Last weniger gemacht hat?

Teile deine Erfahrung in den Kommentaren. Vielen Dank dafür!