Die Art und Weise, wie Eltern ihre Kinder erziehen, kann stark variieren. Es gibt verschiedene Erziehungsstile, die Einfluss auf die Entwicklung und das Verhalten der Kinder haben. In diesem Artikel findest du eine Liste der gängigsten Erziehungsstile.

Außerdem erzähle ich dir weiter unten von meinem Weg bei der Suche nach dem passenden Erziehungsstil.

Autoritärer Erziehungsstil

Beim autoritären Erziehungsstil setzen Eltern klare Regeln und erwarten, dass ihre Kinder diese ohne Diskussion befolgen.

Dieser Stil kann zu gehorsamen Kindern führen, aber auch zu Angst und einem geringen Selbstwertgefühl. Zum Beispiel: Eltern setzen eine strenge Schlafenszeit, die das Kind ohne Ausnahmen einhalten muss.

Permissiver Erziehungsstil

Permissive Eltern sind nachsichtig und neigen dazu, ihren Kindern viel Freiheit zu geben.

Sie vermeiden Konflikte, aber Kinder könnten Schwierigkeiten haben, Grenzen zu verstehen. Ein Beispiel wäre, wenn ein Kind selbst bestimmen darf, wann es zu Bett geht, ohne eine feste Regel.

 

Autoritativer Erziehungsstil

Autoritative Eltern kombinieren klare Regeln mit Verständnis und Empathie.

Sie ermutigen ihre Kinder, Fragen zu stellen und ihre Meinungen auszudrücken. Dies fördert Unabhängigkeit und Verantwortung. Zum Beispiel: Eltern legen eine feste Hausaufgabenzeit fest, aber erlauben den Kindern, ihre eigene Herangehensweise zu wählen.

 

Vernachlässigender Erziehungsstil

Vernachlässigende Eltern kümmern sich wenig um die Bedürfnisse ihrer Kinder.

Dies kann zu emotionalen und sozialen Problemen führen. Ein Beispiel wäre, wenn Eltern selten Zeit mit ihren Kindern verbringen und deren Bedürfnisse ignorieren.

 

Helikopter-Erziehungsstil

Helikopter-Eltern sind über-behütend und kontrollierend. Sie versuchen, jedes Risiko für ihre Kinder zu vermeiden, was die Selbstständigkeit beeinträchtigen kann.

Ein Beispiel: Eltern begleiten ihre Kinder bis zur Tür der Schule, obwohl sie alt genug sind, alleine dorthin zu gehen.

 

Demokratische Eltern beteiligen ihre Kinder an Entscheidungen und ermutigen sie zur Mitbestimmung.

Das fördert Verhandlungsfähigkeiten und Selbstvertrauen. Zum Beispiel: Eltern besprechen gemeinsam mit ihren Kindern, welchen Familienausflug sie am Wochenende unternehmen möchten.

 

Natürlicher Erziehungsstil

Natürliche Eltern vertrauen auf ihre Intuition und erziehen ihre Kinder in einer entspannten Umgebung, in der die Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund stehen.

Ein Beispiel wäre, Eltern, die auf die natürlichen Schlaf- und Essensbedürfnisse ihres Babys achten, statt strenger Zeitpläne zu folgen.

Jeder Erziehungsstil hat Vor- und Nachteile. Es ist wichtig zu bedenken, dass nicht jeder Stil zu jedem Kind passt, und einige Kinder profitieren von einer Mischung verschiedener Stile. Eltern sollten ihren Erziehungsstil an die individuellen Bedürfnisse und Persönlichkeiten ihrer Kinder anpassen.

 

Bindungsorientierter Erziehungsstil

Der bindungsorientierte Erziehungsstil legt den Fokus auf die enge emotionale Verbindung zwischen Eltern und Kindern.

Eltern, die diesen Stil praktizieren, sind einfühlsam und reagieren sensibel auf die Bedürfnisse ihrer Kinder. Sie schaffen eine sichere und vertrauensvolle Umgebung, in der sich die Kinder geliebt und geschützt fühlen. Zum Beispiel: Eltern trösten ihr weinendes Baby und beruhigen es durch Körperkontakt, um eine starke Bindung aufzubauen.

Der bindungsorientierte Erziehungsstil fördert das Vertrauen, die soziale Kompetenz und die emotionale Intelligenz der Kinder. Es hilft den Kindern, sich selbst und ihre Gefühle besser zu verstehen, was langfristig zu gesunden zwischenmenschlichen Beziehungen führen kann.

Eltern, die diesen Stil praktizieren, nehmen sich Zeit, um auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen, ohne sie zu überbehüten. Sie schaffen ein Gleichgewicht zwischen Unabhängigkeit und Nähe, was für die Entwicklung des Kindes von entscheidender Bedeutung ist.

 

Mein Erziehungsstil:

In eine gute Richtung stolpern.

Als ich eine junge Mutter war, habe ich mich natürlich auch gefragt, welcher Erziehungsstil der beste für unsere Familie ist.

Dabei bin ich schnell darauf gekommen, dass ich meinen ganz eigenen Stil finden darf. Alles, was ich dazu brauchte, war mehr Hintergrundwissen über die Entwicklung von Kindern. Mir war schnell klar, nur wenn ich verstehe, wie mein Kind sich entwickelt, kann ich es gut begleiten.

Dann brauche ich keinen Erziehungsstil und keinen Ratgeber mehr. Es war viel eher eine Landkarte, nach der ich gesucht habe.

Eine Landkarte, anstatt einer Wegbeschreibung.

Diese Landkarte habe ich bei Gordon Neufeld, einem kanadischen Psychologen und Autor gefunden.

Gordon Neufeld befürwortet den bindungsorientierten Erziehungsstil.

Er hat zahlreiche Bücher und Vorträge veröffentlicht, in denen er die Bedeutung einer starken emotionalen Bindung zwischen Eltern und Kindern betont.

Er großen Wert darauf, dass Eltern einfühlsam auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen und eine sichere Bindung aufbauen, um die gesunde soziale und emotionale Entwicklung der Kinder zu fördern.

Seine Arbeit konzentriert sich auf die Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung und die Schaffung einer unterstützenden Umgebung, in der Kinder Selbstvertrauen und emotionale Intelligenz entwickeln können. 

Mit dem Verständnis über die kindliche Entwicklung wuchs mein Selbstvertrauen und ich wurde gelassener. So vieles, was uns in den ersten Lebensjahren Sorgen bereitet, ist schlichtweg entwicklungsbedingt völlig normal.

Meine Produkte für alleinerziehende Mütter setzen genau da an.

Dein Leben kann so viel entspannter werden, wenn du dich auf das Wesentliche konzentrierst. Mein Video-Kurs “Wie Kinder trotz Trennung glücklich und geborgen aufwachsen”, hilft dir dabei. Weitere Infos kommen weiter unten.

 

Die Realität vieler Familien

Ich kenne keine Familie, die genau einem Erziehungsstil folgt. Es erfüllt mich mit Erleichterung, dass der Fokus auf den Bedürfnissen der Familie und auf die Bindungen des Kindes Einzug in viele Familien hält.

Trotzdem finden sich Elemente aus den verschiedenen Erziehungsstilen in jeder Familie. Nur weil ich bedürfnisorientiert erziehe bedeutet das noch lange nicht, dass die Bedürfnisse des Kindes immer Vorrang haben und dass es bei uns keine klaren Regeln und Grenzen gibt.

Am Ende macht sich jede Familie auf den Weg nach der Suche nach dem passenden Umgang.

Niemand schafft es, immer liebevoll und zugewandt zu sein. Trotz all dem Wissen, das wir heute haben, sind Eltern Menschen mit eigenen Bedürfnissen, Erfahrungen und Emotionen.

 

Wenn du Kind/er unter 7 Jahren hast, dann solltest du unbedingt dieses Video anschauen.

In dem Video erfährst du 3 wichtige Dinge:

  • Weshalb die 3 gängigen Umgangsmodelle Residenzmodell, Wechselmodell und Nestmodell nur als grobe Richtschnur dienen können.
  • Weshalb Kleinkinder und Vorschulkinder bei der Trennung der Eltern besondere Begleitung brauchen.
  • Weshalb der Satz „Die Kinder leiden am meisten“, unreflektierter Bull*it ist.

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