Kennst du auch diese Sätze, die klingen wie die Aussagen der eigenen Eltern?
So oft stehen uns übernommene Regeln, Prinzipien und Glaubenssätze im Weg und machen uns das Leben schwer. Zumindest schwerer, als es eigentlich sein müsste.
In unserem Alltag erlebe ich immer wieder Situationen, in denen ich erstmal automatisch, ohne nachzudenken, Dinge sage, die Leichtigkeit verhindern.
Gestern war so ein Moment. Wunderschönes Herbstwetter. Der perfekte Tag, um auf dem Balkon zu sitzen und ein Buch zu lesen.
Meine Tochter fragte mich nach der Schule, ob sie heute nicht den Tanzunterricht schwänzen und erst nächste Woche wieder einsteigen könne.
Meine erste Reaktion ließ mich staunen: “Nein, heute beginnt Tanzen nach den Ferien.
Ich zahle dafür jeden Monat und deshalb gehst du da hin. Wenn du nicht mehr möchtest, ist das kein Problem. Aber ganz oder gar nicht.“
Zum Glück merkte ich noch wie blöd dieses Prinzip war, das da wie aus dem Nichts aus mir hervorgekommen war.
Meine Tochter kennt das mittlerweile schon von mir. Meine erste Reaktion ist sehr oft “Nein”.
Nachdem ich ihr erklärte, dass meine Antwort total unüberlegt war und dass es natürlich auch ok sei, wenn sie den Tag lieber draußen mit ihrer Freundin spielen möchte, hat sie sich gefreut und ist losgezogen.
Prinzip Nummer 1 zum Überdenken:
Ich zahle dafür Geld, also nutzen wir das auch.
Das lässt sich auf so viele Situationen übertragen:
… Tanzunterricht und jegliche andere Art von kostenpflichtigen Aktivitäten
… Ein schlechter Kinofilm, der bis zum Ende geschaut wird
… Ein schlechtes Essen, das gegessen wird
… Ein teures Spielzeug, das trotz absolutem Desinteresse nicht aussortiert wird.
… Schwieriger wird es für mich wenn es um Vereinsaktivitäten geht. Schließlich schaufeln sich die Trainer*innen extra die Zeit frei.
Wenn dann kein Kind ins Training kommt, ist das irgendwie auch eine Missachtung derer Zeit. Allerdings sollten wir uns als Gesellschaft und Vereine fragen, ob unsere Kinder heute etwas anderes brauchen.
Denn wenn 2 Mal die Woche Training und ein Spiel am Wochenende zu viel sind, dann darf das Kind das so auch sagen und die eigenen Grenzen wahren.
Mir hat das über Bord werfen meines unsinnigen Prinzips 3 freie Stunden in der Sonne eingebracht.
Juchu! Wir dürfen uns das Leben leicht machen. Meine Kleine kam gut gelaunt am Abend nach Hause und ich war ebenso entspannt und gut gelaunt.
Wir hatten noch Zeit, endlich ihr T-Shirt zu batiken und nach dem Abendessen gingen wir beide zufrieden schlafen.
Wenn ich darüber nachdenke, gibt es so viele Situationen, in denen übernommene Prinzipien uns unnötig das Leben schwermachen.
Gerade als alleinerziehende Mama muss ich auf meine Kräfte achten.
Da macht es noch weniger Sinn, mit aller Kraft an überalterten Prinzipien festzuhalten.
Prinzip Nummer 2 zum Überdenken:
So ist die allgemeine Ansicht dazu und das machen alle so, deshalb machen wir das auch so.
Dazu fallen dir sicher viele Situationen ein.
Mir fällt da unter anderem die Phase ein, in der meine Tochter IMMER zwei verschiedene Schuhe angezogen hat.
Oder die Kleinkindzeit, in der mir Menschen kopfschüttelnd sagten, das Kind müsse doch eine Mütze tragen.
Heute noch begegnen mir Menschen kopfschüttelnd und vorwurfsvoll, wenn meine Tochter mal wieder barfuß läuft.
Mit 10 Jahren traue ich ihr durchaus zu, selbst zu wissen, ob es ihr zu kalt ist oder nicht.
Das bei uns eher anstrengende Thema “Essen” gehört auch in diese Kategorie.
Dieses Prinzip, dass Essen gemeinsam am Tisch eingenommen werden muss und dass dabei still gesessen werden sollte und erst aufgestanden wird, wenn alle fertig sind.
Das mag für manche Familien gut passen. Zu uns passt das überhaupt nicht.
Deshalb habe ich dieses Prinzip, auch irgendwie notgedrungen, früh über Bord geworfen. Weil es zu uns und unserem Leben überhaupt nicht passt.
Das macht vielleicht Sinn für Familien, die wenig Zeit miteinander verbringen und die gerne sitzen und reden.
Da meine Tochter und ich uns aber ständig austauschen und sehr viel Zeit miteinander verbringen, sehe ich keine Notwendigkeit an dieser alten, unausgesprochenen “Regel” festzuhalten. Meine Tochter mit ihrem überdurchschnittlichen Bewegungsdrang am Tisch anbinden kam nun mal nicht in Frage.
Wir dürfen uns unser Leben leicht machen und schauen, was zu uns und unserer Familie passt.
Prinzip Nummer 3 zum Überdenken:
Alle Prinzipien und Ansichten, die noch aus der Zeit unserer Großeltern stammen.
Einige machen sicher Sinn und passen zu uns. Viele aber ganz sicher auch nicht.
Die Prinzipien meiner Oma haben mich schon in der Kindheit meinen Kopf schütteln lassen. Meist habe ich aber mitgemacht, um es ihr leicht zu machen.
Am Ende hat es mir nicht geschadet und so hatte ich auch mehr Zeit mit meiner Oma. Samstags wurden Fenster geputzt und die Straße gefegt. Komme was wolle.
Da sind wir heute zum Glück schon um einiges anders drauf. Und trotzdem gibt es unausgesprochene Regeln, die nicht selten unseren Alltag dirigieren.
Welche dieser Regeln fallen dir ein?
Gibt es welche, die du gerne umschreiben würdest? Was könntest du loslassen, um deinen Alltag als alleinerziehende Mama zu erleichtern?
Wenn du dein Leben als Alleinerziehende leichter gestalten möchtest, dann ist mein PDF „Leichter Leben als Alleinerziehende“, das du dir durch Eintragen deiner Emailadresse, sichern kannst, ein guter Anfang. Manchmal reichen ein paar wenige Impulse um erste Schritte in eine bessere Zukunft zu machen. Das PDF hilft dir dabei:
- Stark und selbstbewusst mit eurer Familiensituation umzugehen.
- Dich zu sortieren und klarer zu sehen.
- Verstehen, was dein Kind nach der Trennung der Eltern braucht.
- Zu spüren, was du brauchst und deinen eigenen Bedürfnissen wieder mehr Beachtung schenken.