Bei 2KindChaos bin ich auf Fridas Blogparade gestoßen. Der Titel #theRealLebenMitKindern hat mich direkt inspiriert.

Die Beiträge, die ich bis jetzt zum Thema „Die Wahrheit über das Leben mit Kindern“ gelesen habe, haben mich alle schmunzeln und nicken lassen.

Bevor meine Tochter zur Welt kam, hatte ich keine konkrete Vorstellung davon, wie es denn sein würde, das Leben mit einem Kind.

Nun ist es ja so, dass das Leben mit Kindern sich mit dem Alter der Kinder verändert. Insofern hatte ich schon einige verschiedene Phasen mit meiner Kleinen.

Selbst der Phase, in der ich es nie schaffte, 5 Minuten ohne Spuckflecken an der Kleidung herumzulaufen, trauere ich heute irgendwie hinterher. Sie werden so schnell groß, die lieben Kleinen.

Es wird mir oft erst hinterher bewusst, wie schön die verschiedenen Herausforderungen dann doch waren.

 

 

Nun ist sie 4 – wie ist das Leben denn nun mit einer 4-Jährigen? 

 

  • Ich werde mir langsam bewusst, wie alt ich bin. Mit der Energie, die meine Kleine kontinuierlich versprüht, kann ich kaum noch mithalten. Sie klettert, turnt und hüpft den ganzen Tag. Das hat mich dazu ermuntert, mein Sportprogramm wiederaufzunehmen. Ich will auch in 5 Jahren noch mit ihr mithalten können – zumindest ansatzweise.

 

  • Das Bett teile ich spätestens ab 2 Uhr nachts mit einem kleinen, um sich schlagenden kleinen Zappelkind. Einmal werde ich wach mit einer fremden Faust auf meinem Auge, das andere Mal liegt plötzlich ein Po quer über meinem Gesicht. Kommt sie einmal nachts nicht angekuschelt, werde ich wach und überprüfe, ob sie noch atmet.

 

  • Es dreht sich vieles um das Thema Süßigkeiten und TV Konsum. Wieso sind die lieben Kleinen nur so besessen davon?

 

  • Wegen Punkt 3 esse ich meine Süßigkeiten heimlich im Bad und Toffifee enthalten Kaffee und sind somit nur für Erwachsene. Und das wird auch so bleiben bis sie selbst lesen kann und feststellt, dass auch Kinder die kleinen Leckereien essen können.

 

  • Wenn ich durch unser Wohnzimmer fege, finde ich mindestens ein halbes Abendessen. Mahlzeiten sind oft strapaziös, meistens laut und abwechslungsreich. Es kann nicht einfach NUR gegessen werden.

 

  • Ich singe und summe den ganzen Tag Kinderlieder, immer! Die eingängigen Melodien bekomme ich einfach nicht mehr aus dem Kopf. Aktuell summe ich in Dauerschleife „die Jahresuhr steht niemals still“ und „froh zu sein, bedarf es wenig…“.

 

  • Ich bin fast immer zu spät. Wenn wir gerade fertig zum Rausgehen vor der Tür stehen, fällt meiner Tochter noch irgendetwas super Wichtiges ein. Wenn nichts davon mich überzeugt, zieht sie die Trumpfkarte und muss eben einfach nochmal auf die Toilette. Sowieso fällt es ihr immer zu den ungeeignetsten Momenten ein, dass sie einen Klo braucht. Deshalb kennen wir auch bald alle Klos der Stadt.

 

  • Ich verbringe mehr Zeit auf Spielplätzen und im Wald, als zu Hause. Zu Hause stapelt sich die Arbeit, denn wir sind immer unterwegs. Im Sommer kommen wir nur zum Essen und Schlafen nach drinnen.

 

  • Die Spielplatzmütter wurden zu den Menschen, die ich am häufigsten sehe und mit denen ich am meisten rede.

 

  • An manchen Tagen folgt mir meine Kleine überall hin, weil sie plötzlich Angst vor Räubern hat. Am nächsten Tag sind die Räuber wieder vergessen.

 

  • Meistens fühle ich mich wie mit einer CD in Dauerschleife. Unzählige Fragen werden an mich gerichtet, viele mehrmals. Die Fragen werden immer komplizierter und manchmal fühle ich mich wie in einer Klassenarbeit. Ist eine Frage endlich zur Zufriedenheit beantwortet, kommt schon die nächste angeschossen. Ruhepausen für mein Gehirn gibt es so gut wie nie. Ich muss unglaublich viele Entscheidungen innerhalb weniger Minuten treffen.

 

  • Viele Dinge darf ich hundertfach wiederholen. Besonders Geschichten aus ihren frühen Jahren will sie immer und immer wieder hören. Am schönsten findet sie die Geschichte, dass sie vor ihrer Geburt ein Wunsch war.

 

  • Zum Schlafengehen lese ich mindestens 2 Bücher und singe „La Le Lu“ in Dauerschleife, bis ich oft genug selbst eingeschlafen bin.

 

  • Je älter die Kinder werden umso mehr Leute gibt es, die mein Kind kennen, die ich aber nicht kenne. Die Mama von…, die Oma von…, die Tante von…, der Onkel von…. Durch mein Kind lerne ich die Nachnamen aller Kinder im Kindergarten, da aufgrund der relativen Häufigkeit vieler Vornamen meistens der Nachname mitgenannt wird.

 

  • Den ganzen Tag bin ich am suchen. Irgendwas fehlt immer. Ganz oft das Telefon. Die Phase, in der Schlüssel in der Toilette versenkt wurden, sind zum Glück vorbei.

 

 

  • In Ruhe duschen weiß ich seit 4 Jahren wirklich zu schätzen. Ich kann mich so sehr an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen wie zuletzt wahrscheinlich in meiner eigenen Kindheit. Ich sehe jede kleine Blume und jeden lustigen Regentropfen, nur, weil ich sie meiner Tochter zeigen will. Ich stelle mir Fragen wie „Haben Ameisen eigentlich Zungen und wie sehen diese aus?“ und bin somit immer beschäftigt.

 

  • Ich erkläre seit Oktober täglich, dass Sandalen nicht geeignet sind und dann zählen wir gemeinsam, wie oft sie noch schlafen muss, bis sie endlich wieder barfuß draußen rennen kann.

 

  • Wenn ich vor die Tür gehe, habe ich dabei: Wasser, Banane und mindestens ein Taschentuch. Das Kind hat nämlich genau dann Hunger oder Durst, wenn ich nichts dabeihabe und die Nase läuft ab einer bestimmten Jahreszeit sowieso ständig.

 

  • Bevor ich den Staubsaugerbeutel in die Mülltonne werfe, entleere ich ihn fein säuberlich per Hand (iiigiittt!) und finde darin ein halbes Spieleparadies und eine Menge Haargummis und Haarklammern.

 

  • Aus fast allem wird ein Spiel gemacht. Mit Spaß geht alles einfacher von der Hand.

 

  • Der Satz, quer über den Flur gerufen, „Mama ich habe eine guuuuute Idee gehattet! Guck mal schnell!“ löst in mir Alarmstufe rot aus. Sie ist so unglaublich kreativ:-)

 

  • Mir ist einfach NIE langweilig, ich habe eine Menge Spaß, bin sehr oft seeehr müde und gleichzeitig seeeeehr dankbar!